Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1960

78 legt war (Gew. II, 482). Die Brunnstube zu dieser Leitung befand sich auf einer Wiese im Aichet, welche zum Hause Wieserfeld 29 (Mittere Gasse 8) gehörte (Satzbuch II, 482/6). 1708 verkaufte Johann Gotthard Weißböck, bgl. Bäckermei¬ ster, die Hälfte seines Brunnwassers, das auf der Maria Bäckschen Wiese im Aichet entspringt, an Joh. Jakob Mitldorfer, bgl. Lebzelter, der einen Garten ge¬ kauft hatte, welcher an des Zierkelschmied Windeckers Haus (Sierninger Straße Nr. 69) liegt. Die Leitung führte vom Ursprung über die Wiese des Kleehofes in Mitldorfers Garten, wo das Wasser geteilt wird. Die beiden mußten je 1 kl. An¬ erkennungszins an den Besitzer des Kleehofes zahlen. (Besitzerin war damals Frau Helene Klara v. Riesenfels). Der Besitzer des Hauses Aichet 123 (Gärtnergasse 4) namens Georg Neu¬ bauer mußte für das Überwasser aus dem Hause Aichet 93 (Sierninger Straße Nr. 106 und 108) zur Erhaltung des Hausbrunnens beitragen. An der Jägermayerstiege befindet sich ein Brunnen mit 3 Ausläufen. Vom 1. Auslauf wird ein Objekt am Hammerschmiedberg und fünf Häuser am Wehr¬ graben versorgt, vom 2. Auslauf die Wehrgrabenschule und vom 3. Auslauf Ob¬ jekte von Ecker und Winternitz. Im äußersten Aichet am Ahlschmiedberg finden wir den Anzengruberbrunnen dessen Quelle am Dachsberg liegt. Sein Überwasser fließt in ein Waschbassin an der Straße. Im Jahre 1839 wurde dem Hause Aichet 67 (Hammerschmiedberg Nr. 14) die Hälfte des Wassers überlassen. Die Leitung geht über den Grund dieses Hauses zum Hause Hammerschmiedberg Nr. 16. Matthias und Barbara Menhard bewilligten diese Rohrlegung für immerwährende Zeiten gegen Erstat¬ tung eines Jahreszinses (Gew. IV, S. 156—158) Der Besitzer des Hauses Aichet 69 (Hammerschmiedberg Nr. 1, 3) mußte seit 1812 dem Hausherren von Aichet 77 (Hammerschmiedberg 12) für die Über¬ lassung des Überwassers von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends einen Jahresdienst zahlen. 1893 wurde das Waisenhaus St. Anna aus dem sog. Mühlbergerbrunnen beim Aichet C. Nr. 483 (Sierninger Straße 134) versorgt. Mit dem Landeskrankenhaus wurde 1914 ein Brunnen gebaut, dessen Wasser in ein Reservoir auf dem Hochplateau gedrückt wurde, von welchem das Kranken¬ haus versorgt wurde. 1926 wurde das Versorgungshaus aus dem Hochbehälter mit Wasser versehen und die Baracken und das Schererhaus in der Sierninger Straße angeschlossen. Einer der ältesten Brunnen scheint der Brunnen der Brunnengemeinde in der Stiegengasse zu sein. Aus der Brunnenstube führen drei Rohre. Das unterste Rohr führt das Wasser in das alte Steyrdorf, das mittlere in die Wieserfeldleitung und das oberste führt das Wasser zum Auslaufbrunnen in der Sierninger Straße. FUR JEDENBAU ETERNIT-WERKE Ludwig Hatschek .— VÖCKLABRUCK 2 Oberösterreich —

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