48 Einmal nahte dann der Tag der Abreise und es ging heim zu. Körperlich und seelisch gekräftigt trat Raffelseder wieder in seine Pflichten und Rechte. Nicht allzu¬ lange, da stellten sich wieder Beschwerden ein. „Warte nur, meinte der Arzt, diesesmal kommst du in Nachkur, aber in richtige daheim. Der Florian war nicht einverstanden, er wäre lieber an Ort und Stelle der Leiden und der Einsamkeit zurückgereist, denn seinen Schatten hoffte er nun doch daheim gebannt zu haben. „Schau, als Freund rate ich dir, nimm den Sprudel hier, halte die Kurvor¬ schriften genau so wie im Kurort ein, du hast doch immer alles genau befolgt? Da brauchst du nicht einsam sein und unter Sehnsucht nach Frau und Kind zu leiden.“ Der Kranke warf ihm einen mißtrauischen Seitenblick zu. Seine Frau stimmte in diesem Punkte mit dem Arzt vollkommen überein, so blieb nichts anderes übrig als sich zu fügen. Alles überwachte der Freund und hielt auf strengste Ordnung. Jam¬ merte Florian über diese Kur, so wurde er immer auf die erste und richtige verwie¬ sen. Auch bekam er immer wieder den Trost auf seinen Katzenjammer zu hören. „Brauchst wenigstens nur leiden und folgen und nicht einsam sein!“ Am letzten Tag der Nachkur kam der Freund mit dunkler Brille und im Anzug des Kurbekannten. „Du hast gefühnt, deine schlechte Zeit ist nun vorbei.“ Damit war er als ge¬ heiltentlassen. Gern hätte Florian mit dem Freunde ein Wörtlein geredet, doch er hielt Schweigen im eigenen Interesse für besser. Die Nachkur aber, die hat sich der Raf¬ felseder Florian gemerkt, er will seither nur mehr Ferien ohne Kuraufenthalt. s silbäne Halsbandl Dö Bäurin va da Reith, Wia 's halt is oft bän Bau'n, Hat an Kropf wia net gscheit Und à Gfröttät ban schnau'n. Da ham ihr d' Leit g’rat'n Wann s’ a Halsbändl nähm, Däß s’ aft mit ihr'n Schad'n Weit bössa auskäm. * Und tan hat so's d' Bäurin. Wiä s' ei'kimmt in d’ Stadt, A silbä's käft's ein drin, So wic mä 's halt hat. Und es war äh glei bössa Durch's Band aft därnah, Schnauft nimmä wiä d' Rössa Aba. .. 's Silba färbt a. Sie kriägt halt so Streämöln Am Hals— dö ihr bleib'n Denn dö gengan nöt wöggä, Mag s’ nuh ä so reib'n. Da fragt s’ znächst da Nachbä Ob ihr dert dös Band gfallt; Moänt d' Bäurin: „Schen wa's wohl, Abä so viel dreckät is 's halt!“ Wilhelm Schaumberger, Steyr
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