Stoan und Stern Wann ih geh nah da Straßn Todmüad und väzagt, — Wia oft — ganz valassn Hats mih einwendi packt, Als kunnt ih koan' Schriat nimma Vüri älloan Ubä alle dö Trümma: So vül Stoan, so vül Stoan! Doh wann ih mih dani Nebm an Weg leg an Eicht, Aft siag ih und staun ih Wias glanzt drobm und leucht! Aft wia dälest schnauf ih Und grüaß zan' liabm Herrn In sein Himmöreich auffi: So vü(l) Stern, so vü(l) Stern! Otto Jungmair Walaschweigen In Kirchenstille dämmert weit der Raum, Des Hochwalds Orgelbrausen ist verklungen, Nur leise beten noch in Busch und Baum, Demütig flüsternd fromme, scheue Zungen. Das Wipfelmeer sagt sehnend aus dem All Verströmenden Lichtes Urweltwerdeträume Und wandelt sie in Blühn und Blätterfall Zu stumm beredter Weisheit seiner Bäume. Aufblätternd tut ihr Evangelium Sich offenbarend kund aus dunklen Zweigen: Im grünen Buche Gottes betet stumm Des Waldes hohe Priesterin: das Schweigen. Otto Jungmair. 4
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