wie auch denselben gantzen Tag weggrissen um die fünffte Stund; mit vieler Herzenleid und Klag Gleich wie ein Aichen lange Zeit Städl/Hämmer/ Heuser kamengeflossen am Berg sein Ast hat ausgebreit die jämmerlich waren umgestossen und ausgestanden viel Schnee undWind daß also manicher armer Mann daß ihr gar nichts nit schaden künd must sehen wie sein Gut weck ran ein Windprauß unversehner Art elendiglich im Augenblick? kam grimmig und die Aiche hart war das nicht ein erbärmlich Stück riß aus der Wurzl / und ins Thal das Saußn Praußn und grosser Grimm gar schrecklich wurff mit grossen Knall daß sich erhub ein groß Gethön gieng nur mit aller Ungestimm und obs wol wehrt den gantzen Tag im gantzen Waldt solt ihr verstehn jedoch war nicht so groß die Klag noch schadt es nit den Vögeln kein noch Schmertzen als den andern Morgen so drunter hatten gnüstet ein am Dienstag da gieng an das Sorgen ich glaub fürwahr das sicherlich dann fielen erst starck Häuser nieder aus Gottes Schickung sunderlich 7 an manichen Orten hin und wider so gewesen sey daß durch sein Gnad das Wasser sah warlich so schüech gantz vätterlich beschützet hat als es zuvor war gewesen nie daß keinen nichts auch nichteinHaar der Teufel streckt dran all sein Macht gekrümmet ist aus der SchulerSchaar: den Schulern grimmig er nachtracht sonst waren ihrer ein grosser Hauff noch wehret GOTT sein argen Lüst bey sechzig Seelen geflogen aus daß keinen nichts geschehen ist so in der Schul wohnten all in solcher grossen Leibs Gefahr übereylt von den bösen Fall deß seinen nahm ein jeder war als nun erschollen das Geschrey daß die Schul umgefallen sey sie brachten kaum die Büchlein auß da war ein Schrecken überall ohn Ordnung in ein ander Hauß) von diesen unversehenen Fall. nicht weit vom Abend es verlieff das Thor und Schul in Wasser tieff Zusammen kam der gantze Rath thet fallen gehling) und der Grund zu sehen diese traurig That . . . usw. Das Ratsprotokoll vom 4. August 1572 vermerkt, daß durch die Überschwem¬ mung an den Gebäuden der Stadt großer Schaden entstanden war. Da aber in Steyr keine tauglichen Werkleute vorhanden waren, beschlossen Bürgermeister Händl und der Rat in dieser Sitzung, aus Wien und Regensburg „Pauverstän¬ dige leuth“ kommen zu lassen, um mit ihnen über die Wiederherstellung der zer¬ störten Häuser beraten zu können.t Die ungeheure Katastrophe, die über Steyr und die ganze Umgebung her¬ eingebrochen war, erforderte, um der angerichteten Verheerungen Herr zu werden, die äußerste Anspannung und den Einsatz aller Kräfte von Bürgermeister und Rat. Besonders war es die Lateinschule, einer der Mittelpunkte des evangelischen Le¬ bens der Stadt, deren Wiederherstellung dem protestantisch gesinnten Rate beson¬ ders am Herzen lag. Am 13. Oktober 1572 wurde dem Stadtkämmerer Hanns Khlingler dem Alteren zum wiederholten Male aufgetragen, die die allgemeine Sicherheit gefährdenden Ruinen der Lateinschule und des Klosters ehestens abtra¬ gen zu lassen. Falls durch des Khlingler „Hinlassigkeit“ das Wegräumen des Schuttes und der Mauerreste noch länger verzögert würden, habe er Strafe zu gewärtigen.! Um aber inzwischen den Schulbetrieb des Gymnasiums aufrecht erhalten zu können, beschloß der Rat, mit Hanns Hueber in der Kirchengasse we¬ gen Verkaufes seines Hauses für diesen Zweck zu verhandeln.ts Aus Wien waren inzwischen kaiserliche Baumeister eingetroffen, die ihre Rat¬ schläge zum Wiederaufbau der vernichteten Gebäude erteilten. Es wurden ihnen dafür vom Rat ein Honorar von 100 Rheinischen Gulden ausbezahlt; den zwei Baumeistern Bernhardt Camada und Merth Hager, die ebenfalls aus Wien 7 50 stammten, wurden für ihre Beratung zur Wiederherstellung der „Güßgebei Gulden überreicht. Dem Bürgermeister und Rate scheinen besonders die Pläne 99
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