Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1958

scho'.“ Und wirklich, das erste, was sie im Haus sahen, war ein aufrechtstehender mannshoher walzenförmiger Kessel mit einem kleinen elektrischen Aggregat davor. Der Kreuzhuber deutete flüchtig darauf hin: „Das is die Pump'n: Die andern — „Ja“, nickte der Kreuz¬ sahen einander an. „Garvens=Pump'n?“ fragte einer. huber. „Brauchst net pumpen, der Strom nimmt dir die Plag' ab“ Er schritt weiter, und die andern folgten, geradenwegs in die Hausküche, die gleichfalls mit allen Elektrogeräten ausgestattet war. Aber über der Abwasch fand sich ein Wasser¬ ausfluß mit Heiß= und Kaltwasser nach Belieben. Elektrisch?“ fragte wieder einer, nun schon mit einiger Hochachtung. „Ja“, nickte der Kreuzhuber wieder. „Brauchst net Wasser schleppen, die Pump'n tuts für dich. Und in der Wirtschafts¬ küch' kann ich damit die Milchkanndln schwemmen.“ Er führte die Gäste in den nächsten Raum, ein gekacheltes Badezimmer. „Elektrisch“, sagte er diesmal selber. „Die Pump'n hilft dir dich reinhalten.“ Nur flüchtig durchschritt er die altväter¬ lich saubern Wohnräume, trat, die Gäste immer hinter sich, wieder in den Gang. In einer Nische war hinter Glas ein zusammengerollter Schlauch. „Wann etwan ein Brand käm, hast gleich 's Wasser von der Pump'n“ erklärte der Kreuzhuber schritt voran in den Stall. Die zementierten Tröge vor den Ständen hatten Zu¬ und Ablauf, und als der Kreuzhuber einen Hahn aufdrehte, sprudelte frisches Wasser heraus. „Die Pump'n treibts“ erklärte er. „Trinkt das Vieh lieber, bleibt gesünder.“ Auch hier am Toreingang der aufgerollte Schlauch, und ebenso, wie sie erst jetzt sehen, an zwei Stellen im Hof, und im Garten gab es Anschlüsse, und überall, wo der Kreuzhuber hingriff, quoll das kühle, klare Wasser. Und immer wieder hieß es: „Die Pump'n, die Garvens=Pump'n ...“. Die Gäste standen überwältigt. Nur einen Einwand hatten sie noch, und einer der Schiedsrichter lieh ihm Worte: „Schön is es ja“, sagte er, „und praktisch auch. Aber halt teuer!“ Aber da lachte der Kreuzhuber nur. „Teuer? Mein Brunn is — sieben Meter. Und ich brauch' für zehntausend Liter Wasser ausnehmend tief für zehntausend Liter! — net mehr wie dreieinhalb Kilowattstunden. Kannst dirs selber ausrechnen, wie wenig das ausmacht“ „Kreuzhuber!“ rief da plötzlich der Hollerrieder. „Ich gib mich! Du hast g’wonnen mit deiner Sappermentspump'n, und ich zahl den Eimer Wein!“ Und die Schiedsrichter nickten und sagten, ja so sei es recht. Und so wurde abends das Eimerfaß getrunken, und in der Nacht fanden ver¬ schiedene schwankende Gestalten am heimatlichen Hoftor durch längere Zeit nicht das Schlüsselloch. Dem Hollerrieder aber träumte, daß ihn das Wasser aus der Elektropumpe verfolgte, wohin er sich auch drehte. Zum Schluß wollte es ihm gar in den Mund rinnen. Aber davor entsetzte er sich so, daß er erwachte. (Eingesendet) R. EAMTEMATK Licht- und Kraftinstallationen Steyr-Münichkolz Radio-Apparate Beleuchtungskörper Punzerstraße 38 Elektromotoren, Kühlschränke Telefon 2948 71

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