24. S t e y r. Ein sehönes Beispiel da– für, was Einigkeit und gute Organisation zu erreiehen vermag, gab die im Casino Steyr abgehaltene Jahreshauptversamm– lung der Ortsgruppe Steyr-Stadt des o.-ö. Kriegsopferverbandes. Obmann Tirmann konnte als Vertreter des Bürgermeisters Mag.-Direktor Dr. Enzelmüller u. a. m. begrüßen. Dr. Enzelmüller überbraehte die Grüße der Stadtgemeinde und spraclt der Arbeit der Organisation, die der Ge– meinde viele Aufgaben abnimmt, volle Anerkennung aus. Aus dem Bericht des Obmannes Tirmann gingen die Erfolge hervor, die die Ortsgruppe auch heuer wieder verzeichnen kann. Vor dem Bezirksgericht Steyr kam es ;;.f Grund einer anonymen Anzeige zu einer Verhandlung gegen den bekannten „Boanlrichter" Alois Zeilermayr. Er wurde zu 500 S Geldstrafe verurteilt, wogegen die Staatsanwaltschaft berief. Un ter Vorsitz von Vizepräsidenten Dr. Prock hatte sich ein Berufungssenat des Steyrer Kreisgerichtes damit zu befassen. Da der Schuldspruch reclttskräftig war und nur gegen die Geldstrafe berufen wurde, wurde keineswegs von gehroclte– nen Beinen u. heimlichen Patienten ge– sprochen, sondern alles drehte sich Ul!l das kleine Wörtchen „und" und einen Beistriclt. Im Kurpfusclter-Paragraphen (§ 343) wird nämliclt ... naclt der Länge der Zeit in welcher er diese Gescltäfte betreibt, und nad1 der Größe des Sclia– dens . . . eine Arreststrafe von 1 bis 6 Monaten verhängt. Das Bezirksgericht war der Ansicltt, daß der Gesetzgeber durclt das Wörtd,en „n n d" ausgedrückt hat, beide Komponenten müssen gegeben sein, urn eine Arreststrafe zu verhängen. Da aber Zeilermayr keinen Schaden ver– ursacht hat, wurde nur eine Geldstrafe verhängt. Staatsanw. Dr. Gröger führte in der Berufung dagegen aus, daß in Erläu– terungen zum Strafgesetz dieses Wört– chen „und" riclttig durd, ,,oder" er– setzt wird. Der Beistridi vor dem „ u n cl" sei überdies eine offensiditliclie Zäsur und nur so zu verstehen, daß auclt dann eine Arreststrafe zu verhängen ist, wenn nur einer der beiden Komponenten zu– treffe. Der Berufungssenat scliloß sid1 dieser Ansicltt an und so kam es, daß Alois Zeilermayr über einen Beistrid1 stolperte und nun neben seinen vielen Geldstrafen zum ersten Male zu zwei Monaten Arrest bedingt auf drei Jahre verurteilt wurde, was er mit tiefer Nie– clergesd1lagenheit quittierte: ,,Weil mir il'Leut so derharmt hab'n, die a weite Roas zu mir umasunst macli'n." Mit wohlwollenden Ermahnungen von allen Seiten, seine gerichtsbekannten guten Qualitäten als Beinbruchheiler im eigenen Interesse bracliliegen zu lassen und sidi zur wohlverdienten Ruhe zu setzen, wur– de Zeilermayr nacli Hanse gesdiickt. 28. S i e r n i u g. Bei der Generalver– sammlung der 1' reiwilligen Feuerwehr konnte Wehrführer und Absdmittskom– mandant, Gutsbesitzer Franz Landerl. neben Vizebürgermeister Josef Luham– mer uncl sonstigen Vertretern örtlicher Aemter und Organisationen Ehrenkom– manclauten Platzer, die Ehrenmitglieder Reiter und Wintermayr und vor allem den neuen Bezirksfeuerwehrkommandan• ten Josef Stegmüller besonders begrüßen. Für ihre besonderen Verdienste um die Feuerwehr Sierning wurden Tischlermei– ster Richard Ecker und Landwirt Hans Edlmayr zu Löschmeistern befördert. Die Neuwahl ergab keine Aenderungen. Die Sektion Sierning des Landesverei– nes für Höhlenkunde hielt kürzlidi im Vereinslokal Gasthaus Baumsclilager ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Die Sektionsleitung setzt siclt nunmehr so zu– sammen: Obmann Alfred Huber, Stellv. Haus Haider; Kassier Werner Christ; Schriftführer Werner Stöger; erster Tou– renleiter Hans Haider. R e i eh r a m in g. Der älteste, in der Jagd nocli aktive Weidmann des Bezir– kes Steyr, Alois Großauer, Auszugs– hauer am Roßgrubergut, feierte in vol– ler geistiger und körperlicher Frische, im Kreise seiner Familienangehörigen sein 90. Wiegenfest. 30. S i e r n\ in g. Heute trat der Gemeindeaussdmß zu einer Festsitzung zusammen, um den verdienten Bürger– meister Fritz Bernauer durch die Ehren– bürgenvürde auszuzeichnen. Der neue Ehrenbürger Siernings steht seit 1924 als Mitglied des Gemeindeausschusses im öffentliclten Lehen. Von Mai 1945 bis Jänner 1946 war er als geschäftsführen– der Gemeinderat, von 1946 bis 1949 als gesd1äftsführender Vizebürgermeister u. seit 1949 ist er als Bürgermeister tä– tig. In Anwesenhelt von 70 Ehrengästen erfolgte die feierliclie Überreiehung der Ehrenbürgerurkunde durch Bezirkshaupt– mann Hofrat Grabner. 31. St e y r. Die Ligarnannschaft des Steyrer Schachvereines trug heute im Vereinslokal Cafe Bahnhof die letzte Runde gegen Stickstoff/Linz aus und un– terlag etwas unglückliclt mit 5½ zu 2½ Punkten. Den einzigen Sieg für Ste}'r 167
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2