Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1957

Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmnum Teid Steimatkundlicher IInIn Sinmmm „. mit dem Schwerte 7 voi Zrdrn sum Todr gerichter... Dr. Ilse Neumann Die Steyrer Viertelmeister hatten am 16. und 17. September 1599 in ihren Vierteln besonders gewissenhaft für Ruhe und Ordnung zu sorgen; der Rat der Stadt hatte deswegen ernste Instruktionen an sie ergehen lassen. Diese Aufforderung, Ruhe zu halten, war gewiß nichts Überraschendes für die Bürger, die seit dem Ende des Bauernkrieges 1597 immer stärker zu spüren bekamen, daß ihr Landes¬ hauptmann Hans Jakob Freiherr von Löbl energisch daranging, den Protestantis¬ mus aus dem Lande ob der Enns zu vertreiben und der katholischen Sache zum Sieg zu verhelfen. Wie oft waren sie von ihren Stadtvätern ermahnt worden, Zu¬ sammenrottungen und Protestaktionen zu unterlassen, die ihrer Sache nur schaden würden, diesmal aber ertönte die Aufforderung aus einem besonderen Grunde. Auf dem Stadtplatz sollte Georg Tasch, der bedeutendste Führer des Bauern¬ aufstandes (1595—1597), hingerichtet werden. Die Steyrer hatten ihn noch recht gut in Erinnerung, denn einmal hatte er ihnen einen mächtigen Schrecken eingejagt. Am 1. Dezember 1596 war es gewesen; die Bauern zogen in hellem Aufruhr durch das Land, da tauchte plötzlich Tasch, der Wirt aus Pettenbach, mit seinen Bauern vor Steyr auf und errichtete im Stadlmayrholz und beim Gottesacker ein Lager. auch auf dem Wachtberg eine Um die Angst der Bürger noch zu verstärken, erschien ihr Lager am Ramingbach. Abteilung Bauern aus Unterösterreich und errichtete väter beharrten fest auf ihrem Die Angst währte nicht lange, denn die Stadtt dürfen. Da der Winter den Willen, daß die Bauern die Stadt nicht betreten fünf Tagen wieder ab und die Bauern das Lagerleben hart machte, zog Tasch nach Bauerngefahr war von Steyr abgewendet. Vieles bekam man nachher noch von Tasch zu hören, wie geschickt er bei den Verhandlungen gewesen sei, daß er seine — man hätte ihm seine Schriften Korrespondenz allein und geheim geführt habe und daß er ein aufrechter wohlverwahrt in einer Butte immer nachtragen müssen — Protestant sei. Was aber hatte er, der Wirt aus Pettenbach, der eine Frau und acht Kinder zu versorgen hatte, mit der Sache der Bauern zu schaffen? Hatte ihn wirklich der Streit mit seinem Herrn, dem Edlen Nimrod Khölnpeck, so erbittert, daß er allen „Herrn“ Krieg ansagte? Er behauptete später den kaiserlichen Commissären gegen¬ über, er wäre von seiner Taferne vertrieben worden und 15 Wochen wider alles Recht eingesperrt gewesen, so wäre er der Anwalt der Bauen geworden und ihre Forderungen wären die seinen: Abschaffung des Freigeldes, Abgaben nur nach den nicht me“ Bauer Aufzeichnungen der alten Urbarien und Rechtsbriefe — inz, läßt sich nicht von dem Herrn schinden und ausbeuten! Und

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