ab, ein Hin und Her in gutgespielter Unbefangenheit. Nur Felix beteiligte sich nicht an der erregten Wechselrede, die ihn nun vollständig verwirrte. Desperat, — Mirakel! — Da näherte sich ihm stumm, teilnahmslos starrte er ins Leere. einer aus der Runde, beschnupperte ihn und fragte dann leise, zutraulich: „Felix, ist dir etwas passiert?“ — Verneinend schüttelte der Gefragte sein Haupt und zag¬ — „Soll ich dich ein haft, abwehrend stotterte er: „Ich hab' ja gar nicht müssen“. wenig mit Parfüm bespritzen?“ fragte der andere. Felix nickte müde, resigniert Nun spritzte der andere, billig aber reichlich. Felix blieb nicht mehr lange; ihm sei nicht wohl, sagte er. Als falscher Freund begleitete und stützte ich ihn. Es war nicht weit hin zu dem stockhohen Häuschen. Ich sperrte das Haustor auf, half ihm hinauf in den ersten Stock, läutete an seiner Wohnung und verschwand in der Stiegennische. Als die Frau öffnete, hörte ich die flehende Stimme meines Freundes: „Liebe Julia, bitte sei nicht böse, ich habe ein Malheur gehabt.“ „O! Du Schwein, du miserables, marsch in die Waschküche hinunter. Ich lasse mir von dir nicht die Wohnung verstinken und versauen“ reagierte Frau Julia heftig auf sein leises Flehen Felix wankte die Stiege hinunter zur Waschküche, die im Hofe hinten gelegen war, und lehnte sich an die Mauer. Ich schlich hinterher, begierig der Dinge lau¬ schend, die da kommen würden. Bald erschien auch schon Frau Julia mit Heiz¬ material und den Bade=Utensilien, wärmte Wasser, richtete einen großen Wasch¬ trog zurecht und holte dann schimpfend ihren Mann. „So ein Schwein!“ sagte sie, als sie ihn beim Schlafittchen faßte. „Hast den anderen auch schon zu viel ge¬ stunken, daß sie dich so einparfümierten?“ Dann verschwanden beide in der Kabine. Leider konnte ich die Entkleidungsszene nicht mitansehen. Dieses ergebnislose Suchen nach dem bereits zur mitternächtlichen Stunde vom falschen Freund hinter¬ rücks und heimtückisch entführten Beweismateriale angeblich zu spät erfolgter sani¬ tär=hygienischer Maßnahme. Auch den erregten Disput konnte ich nicht hören, Felix' stammelnde Behauptung, es müßte doch hier etwas zu finden sein, weil schon dort nichts zu sehen war. Mir war aber, als ob ich Frau Julia einigemale hell auflachen hörte. Bald trat das Pärchen die Retraite an: er voran, in Nachthemd und Pan¬ toffeln, die Kleider über dem Arm; sie, seinen Hut auf dem Kopfe, alles andere Inventar tragend. Frau Julia schien nicht mehr sehr verärgert zu sein, eher be¬ lustigt, denn ich hörte, wie sie schmunzelnd räsonierte: „Ich habe schon viele Mords¬ viecher gesehen, aber du bist ein ganz seltenes Exemplar. Eigentlich wäre die Geschichte nun zu Ende. Die Quartettbrüder vermieden es, in Felix' Gegenwart über die rätselhaften Vorgänge zu sprechen, und sie taten so, als ob sie nichts wüßten, und Felix machte es ebenso. Mit einem Avancement meines Freundes Felix war auch seine dienstliche Ver¬ setzung verbunden. Es tat uns allen wirklich leid um das nette Ehepärchen. Die beiden werden sicherlich von dem Geheimnis der schönen Sommernacht noch oftmals gesprochen und darüber gelacht haben. Ob sie es je enträtselten? Vielleicht bekom¬ men sie zufällig diese Zeilen zu Gesicht und somit auch die Aufklärung dieses tragisch=komischen Mirakels. SICHER, BILLIG UND BEOUEM MACHEN SIE IHRE URLAUBSFAHRT MIT DEN REISEOMNIBUSSEN DER STADTISCHEN UNTERNEHMUNGEN. UN¬ VERBINDLICHE BERATUNG IM REISEBURO STEYR, KIRCHENGASSE 1. Telephon-Nr. 23 71, 23 72 73
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