Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1957

Herzens, gieß aus den Fluch der Gottanklage aus Reiß auf die Schleusen deines der dunklen Doline deiner Qualnicht Eselsleid, ein Weltleid ist es, was du singst! Es regte sich der Wunschin mir, aufzuspringen, ihm entgegenzulaufen, sein graues, verprügeltes Fell zustreicheln, doch hielt ich noch im rechten Augenblick ich war ja Leutnant im 97. Infanterieregiment! ein: Auch meine braven Siebenundneunziger, sie sorgten dafür, daß ich das Mensch¬ liche nicht vergaß. Erst lachten sie leise, dann lachten sie laut, sie schüttelten sich vor Lachen, und das pflanzte sich so fort, die Schwarmlinie entlang, von Zug zu Zug, von Kompagnie zu Kompagnie, es lachte schließlich die ganze Front, und es lachte, es konnte wohl nicht anders sein, am Ende auch der Feind, man hörte ihn von drüben aus einer Waldparzelle lachen. Der Oberst, ein witziger Kopf, er wußte, was er sich schuldig war, er nahm es gleichfalls von der heiteren Seite, er erklärte die Übung für beendet. Er ließ auch nicht abblasen, nein, das hatte ja Terribile bereits besorgt, wir marschierten in aller Stille kompagnieweise nach Hause. Auf dem Rückweg sah ich mich noch mehrmals nach dem Schattenriß des Freundes um, wie er sich gigantisch reckte vor dem rötlichen Firmament, das Haupt noch immer wie zum Gesang erhoben. Es war, als strebte er zerrenden Beines vom Boden fort, wie Fliegen sich vom Leime zu lösen suchen. Dann aber sah ich ihn plötzlich in sich zusammensacken, er lag jetzt nur noch als ein winziges Bündel droben auf der Krönung des dunklen Hügels und dar¬ über schattete sich die Dämmerung. * Es gab für mich keinen Zweifel darüber, daß ich Terribile am nächsten Morgen nicht mehr sehen werde. Die Bumbara kam zwar wie immer die Straße von Galesano herab, doch saß sie nunmehr frischfröhlich auf einem anderen Grau¬ tier, vielleicht auf dem Bruder TerribilesAuch dieser schien kein Gast aus Freuden¬ land zu sein, er war besorglich abgemagert, doch immerhin noch bei genügenden Kräften. Die Bumbara saß ihm auf der Kruppe und hieb im Takt des Trabes auf ihn ein und lachte. Mein Herz aber war nicht wenig bekümmert und nicht nur des toten Freun¬ des wegen. Es hatte sich in vergangener Nacht noch etwas anderes, nach Menschen¬ — maß erheblich Schlimmeres ereignet mein Chef, der Hauptmann, er hatte sich, wohl in einem Anfall schwerster Melancholie, mit seinem Dienstrevolver erschossen. WOLLEN SIE WAHREND IHRES URLAUBES SICHER, BILLIG UND BEOUEM INS AUSLAND FAHREN ODER DIE SCHÖNHEITEN ÖSTERREICHS BEWUNDERN? AUSKUNFT GEBEN IHNEN DIE STADTI¬ SCHEN UNTERNEHMUNGEN (REISEBURO), STEYR, KIRCHENGASSE 1. SIE WERDEN UNVERBINDLICH BERATEN! 59

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