Das bild der Wlutter Richard Billinger Der Pfeil, er ziert das Wappenschild Ich sehe, Mutter, treu dein Bild, den Mund, so herb geschlossen. Ich seh' das schlichtgewordene Haar, das einst so voll und prangend war, vom schwarzen Tuch umschlossen. Was du gerungen und geschafft, was du gefordert und gerafft, kein Wort kann es ermessen. Die Zeit verging dir wie im Flug. Dein Herz für Kind und Gatten schlug. Du sorgtest für das Essen.: Der Tod auch klopfte an das Haus Den Gatten trug man erst hinaus. Den Sohn verschlang der Krieg. Dann lag dein einzig Töchterlein als Gottesbraut am Totenschrein. Dein Mund in Schmerzen schwieg. So war vergangen Tag und Jahr. Noch blickt dein Aug' vertrauend klar, dein Herz noch hoffend schlägt. Für Wahrheit, Recht und Billigkeit ist deine Hand stets tatbereit, dein Sinn noch unentwegt. Kehr' ich zurück ins stille Haus nach langer Fahrt, nach schwerem Strauß, du, Mutter, harrest meiner! Fern liegt die Not, die Kampfgefahr. Die Lüfte wehen reiner. 28 41
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2