Steyr. Nach einer Zwangspause von mehr als zehn Jahren konnten endlich in der in Steyr abgehaltenen Hauptver¬ sammlung der Steyr-Daimler-Puch Aktien¬ gesellschaft die Bilanzen sowie die Ge¬ winn- und Verlustrechnungen für die Ge¬ schäftsjahre 1943 bis 1954, ferner die Schilling-Eröffnungsbilanz zum 1. Jänner 1955 vorgelegt werden. Die sich nach umfangreichen Abschreibungen und Wert¬ berichtigungen ergebenden Gewinne der Geschäftsjahre 1947 und 1948 sowie 1950 bis 1954 wurden zur Deckung von Ver¬ lusten aus den vorhergegangenenGe¬ schäftsjahren, weiters zur Stärkungder — Rücklagen und soweit dies möglich erschien — für die Wiederherstellung der durch den Krieg zerstörten Baulichkeiten und zur Wiederbeschaffung der durch die Kriegsereignisse verloren gegangenen Ma¬ schinen verwendet. Die Schilling-Eröff¬ nungsbilanz zum 1. Jänner 1955 wurde nach eingehenden Erwägungen mit aller Vorsicht erstellt und das neue Aktienka¬ pital mit 320 Millionen S festgelegt. Es ergibt sich somit ein Umtauschverhältnis der alten zu den neuen Aktien von 1: 4. Aus den Geschäftsberichten des Vorstan¬ des ist zu entnehmen, daß es der Gesell¬ schaft in den letzten zehn Jahren gelun¬ gen ist, die hohen Kriegs- und Nach¬ kriegsschäden zu beheben, wobei fast ausschließlich eigene Mittel und nur vor¬ übergehend ein kommerzieller Kredit von der Export - Importbank, Washington, verwendet wurden. Es ist weiters erreicht worden, die Reserven derart zu stärken, daß die gesunde Weiterentwicklung des Unternehmens als gesichert erscheinen kann. Die Steyr-Daimler-Puch Aktienge¬ sellschaft beschäftigt in ihren Werken derzeit insgesamt zirka 17.000 Arbeiter und Angestellte, Alle sozialen Belange fanden eine besondere Förderung; 80 wurden im Jahre 1954 für die freiwilli¬ gen und gesetzlichen sozialen Leistungen S 124,500.000.— ausgegeben, das sind S 9200.— pro Mitarbeiter oder 56 Pro¬ zent des Aufwandes für Löhne und Ge¬ hälter. Auf dem Gebiete des sozialen Wohnungsbaues wurden in der Nach¬ kriegszeit bis Ende 1954 durch das Un¬ ternehmen und die von ihm gegrün¬ dete Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Steyr-Daimler-Puch Ges. m. b. H. rund 500 neue Wohnungseinheiten in Steyr und Graz errichtet. Um gegen die inter¬ nationale Konkurrenz in allen Belangen auftreten zu können, war — abgesehen von der sorgfältigen Pflege des Inlands¬ marktes — auch die Erreichung eines möglichst hohen Exportes notwendig. Es ist gelungen, in den Jahren 1946 bis 1954 Waren im Werte von mehr als 2 Milliarden Schilling zu exportieren. Das Geschäftsjahr 1955 nahm einen günstigen Verlauf, doch ist festzustellen, daß die verschärfte Konkurrenz auf den Aus¬ landsmärkten einerseits, die Verteuerung des Materials sowie das Steigen der Löh¬ ne und Gehälter anderseits die weitere Rationalisierung der Fertigung zu einer unbedingten Notwendigkeit machen, um die Konkurrenzfähigkeit des Unterneh¬ mens zu erhalten. In der Hauptversamm¬ ung wurden folgende Herren in den Aufsichtsrat gewählt: Präsident Paul Götzl, Baurat h. c. Ing. Erich Heller, DDr. h. c. Dr. Josef Joham, Direktor Dr. Josef Ketterer, Vizepräsident Viktor Von der Lippe, Bergrat h. c. Prof. Dr. mont. Dr. techn. Hans Malzacher und Direktor Hans Melmer. Im Anschluß an dlie Hauptversammlung fand die konsti¬ tuierende Sitzung des Aufsichtsrates statt, in der Herr Präsident Paul Götzl zum Vorsitzer, Generaldirektor DDr. h. c. Dr. Josef Joham zum ersten Vorsitzer-Stell¬ vertreter und Baurat h. c. Ing. Erich Heller zum zweiten Vorsitzer-Stellvertre¬ ter gewählt wurden. Die langjährigen Werksdirektoren Dipl.-Ing. Hofmann und Dr. h. c. Ing. Rösche wurden in den Vor¬ stand berufen, der sich nunmehr aus Ge¬ neraldirektor Richard Ryznar, Vorsitzer, Zentraldirektor Komm. -Rat Walther Glöckel, Direktor Dipl.-Ing. Robert Hof¬ mann und Direktor Dr. h. c. Ing. Wil¬ helm Rösche zusammensetzt. Gleink. Das Gastwirtsehepaar Leo¬ pold und Cilli Schlader, Gasthaus zum „Grünen Baum, feierte das Fest der sil¬ bernen Hochzeit. Großraming Im 93. Lebensjahre verstarb Herr Johann Lugmayr, Bundes¬ bahnpensionist. Bürgermeister Bernauer, Sierning 185
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