Garsten. Anläßlich des 10jährigen Bestandes des SV. Garsten führte dieser Jubiläumsspiele der Hand- und Fußball¬ mannschaften durch. 18. Steyr. Der Abzug der Besat¬ zungstruppen hat ein Problem aufgewor¬ fen, das den Stadtteil Münichholz be¬ trifft. Bis 1938 gehörte Münichholz zur Gemeinde Behamberg in Niederösterreich. Als 1938 die alten Provinzeinteilungen verschwanden, fiel Münichholz zum neuen Gau Oberdonau. Seit dieser Zeit wurde aus dem einstmals spärlich besiedelten Gebiete ein großer Stadtteil mit mehr als 12.000 Einwohnern, der wirtschaftlich kulturell und bevölkerungspolitisch eng¬ stens mit Steyr verknüpft ist. Die vor¬ läufige Verfassung vom 1. 5. 1945 (B. G. Bl. 5/45) stellte die Bundesländer mit ihren früheren Grenzen wieder her. So kam z. B. das Ausseer Gebiet wieder zur Steiermark und so wurde Münichholz no¬ minell wieder niederösterreichisch. Sogar die Besatzungstruppen hatten im Juli 945 eingesehen, daß man Münichholz, das inzwischen mit Steyr in einem Gan¬ zen verwachsen war, nicht trennen könnte: die Russen hatten sich hinter Münichholz und das Wälzlagerwerk zurückgezogen. Münichholz wurde also auch seit 1945, obwohl es nach der neuen Verfassung wieder zu Niederösterreich gehört, wider¬ spruchslos von Oberösterreich, bzw. Steyr verwaltet. Diesen Zustand hat der ober¬ österreichische Landtag sogar durch ein Gesetz sanktioniert. Das Stadtstatut für Steyr, ein Landesgesetz, enthält eine Ein¬ teilung der Stadt in Bezirke; das 1943 vom Landtag beschlossene Statut nennt unter diesen Bezirken ausdrücklich auch Münichholz. Das Land Niederösterreich rängt, daß dieses Problem gelöst werde Es ist auf der Hand liegend, daß man diesen Stadtteil nicht mehr von Steyr los¬ reißen kann, die Stadt hat überdies seit dem Kriegsende schon viele Millionen in liesem Gebiet investiert. Lediglichdie kirchliche Verwaltung hat bisher den Stadtteil ausdrücklich dem Gebiet der Diôzese Linz eingeordnet. Mit Vernunft und Sachlichkeit und ohne Egoismus, der hier nur sehr schädigend sein könnte und sich zu Ungunsten der Bewohner Münich¬ holz’ auswirken würde, könnte die Ange¬ legenheit sicher der einzig vernünftigen Regelung, nämlich dem Verbleiben bei Steyr, zugeführt werden. Steyr. Nach langer, schwerer Krank¬ heit starb Franziskanerpater Rigobert Mühlbacher. Der Verstorbene wurde am 26. April 1901 in St. Johann a. Wald ge¬ 148 boren, trat 1917 in den Orden ein und wurde 1924 zum Priester geweiht. Das Begräbnis findet in Maria-Schmolln statt. 19. Steyr. An den Folgen eines Un¬ falles starb Herr Seilermeister Matthias Treber im Alter von 78 Jahren. Vor we¬ nigen Tagen war der Verstorbene in sei¬ ner Werkstätte gestürzt und hatte sich unglücklicherweise einen Schenkelhals¬ bruch zugezogen. Herr Treber, eine in der Stadt geachtete Persönlichkeit, hätte in wenigen Wochen anläßlich der in Steyr stattfindenden Seilertagung Mittelpunkt großer Ehrungen für seine 65jährige Be¬ rufstätigkeit sein sollen. Herr Matthias Treber 20. Steyr. Im Verlauf ihrer Ab¬ zugsvorbereitungen haben die Sowjet truppen im Mühlviertel die Posten an der Nibelungenbrücke und der Eisenbahn¬ brücke bei Urfahr in der Nacht abgezo¬ gen. Bereits Donnerstag um 19 Uhr wa¬ ren die russischen Posten von der Stra¬ enbrücke in Ennsdorf abgezogen wor¬ den. Die sowjetischen Embleme wurden abgenommen und die rote Fahne einge¬ zogen. Außerdem wurden die Schreibti¬ sche und das Büromaterial aus den Wach¬ okalen verladen. Der Magistrat der ober¬ österreichischen Landeshauptstadt wurde gestern von der russischen Kommandan¬ tur in Urfahr ersucht, die Holzhütte, die bisher als Wachlokal diente, noch gestern Freitag zu entfernen, sonst würde sie von den Sowjets abgerissen und mitgenom¬ men werden. Die Stadtverwaltung ließ sich das nicht zweimal sagen und schickte so schnell wie nur möglich einen Last¬ kraftwagen mit Arbeitern des Tiefbau¬ amtes, die mit beinahe heiligem Eifer an die Demolierung der Bretterbude gingen. Steyr. Herr Philipp Klega, der im ahre 1884 unter Josef Werndl in der damaligen österreichischen Waffenfabrik
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