Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1957

und betrieb sein Geschäft im Hause Stadtplatz 24 — Berggasse 39.*) Pantz be¬ hauptet, daß er Besitzer der sogenannten Kesselhämmer an der Laussa gegen¬ über Altenmarkt war. Zu diesen Hämmern gehörte auch der schöne Ansitz auf dem Hügel ober den Hämmern.1 In seinem Testamente“) vom 11. 8. 1552 bewies er, daß er ein großer Freund der Schulen und damit der Volksbildung war: „... damit die Jugent In guetter Zucht vund Lernung auferzogen werd vund wißen werde verordne Ich Zu der Lateinischen Schuell zu Steir) funf Hundert phundt phening guetter Landeswerung 7Also Das dieselben funf Hundert phundt phening Auf Järlich gält vund Ein¬ khomen angelegt vund solch gält Zu vund Halt (Unterhalt) ainer gelerten person verwenndt werden soll . . “ Neben vielen Legaten für wohltätige Institutionen ver¬ machte er das Stadthaus seiner Gattin zu lebenslänglichem Genuß;?) nach deren Tod sollte es dem Innerberger Bürger und Radmeister Leopold Winnkhler, seiner Muhme Margarethe Vrkhauffin und den Kindern des verstorbenen Ulrich Winkhler alsUniversalerben zu gleichen Teilen anheimfallen. Vermutlich im Monat November des Jahres 1552 wurde der Bürgermeister ins Jenseits abberufen. Der Begräbnisort kann nicht mehr festgestellt werden, er wünschte letztwillig, daß er in der Stadtpfarrkirche beigesetzt werde. 8) 1536 wurde Hans Winkler in einem Streite erwähnt. Der Steyrer Rat, der als oberste Marktbehörde für das richtige Gewicht des Eisens Sorge trug und auch dessen Preise festsetzte, ersuchte am 16. 10. 1536 den Gallensteiner Pfleger Paul Steinacher um In¬ formation, damit er den Streit zwischen den Eisenhändlern Hans Winkler und Coloman Dorninger entscheiden könne. (L.V. 12, S. 533.) 9) — St. B. 1543. 10) L. V. 8, S. 364. — 11) St.A., K. XI, L. 16. 2) Nach den Steuerbüchern der Jahre 1567 und 1573 ist Matthias Winkler, ein Neffe des Bürgermeisters, Besitzer des Hauses; 1583 ist es in fremder Hand. Literaturverzeichnis L.V. Valentin Preuenhuber, Annales Styrenses. Nürnberg 1740. 2 Franz Xaver Pritz, Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyr und ihrer nächsten Umgebungen. Linz 1887. 3Anton Rolleder, Heimatkunde von Steyr. 4Karl Eder, Das Land o. d. Enns vor der Glaubensspaltung 1490—1525. Linz 1933. 5Karl Eeder, Glaubensspaltung und Landesstände in Österreich ob der Enns 1525—1602. Linz 1936. 6 Josef Ofner, Die deutschen Schulen der Stadt Steyr. Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Dezember 1951. 7Ilse Neumann, Steyr und die Glaubenskämpfe. Veröffentlichungen des Kultur¬ amtes der Stadt Steyr, Februar 1952. 8Jahrbuch der k. k. Heraldischen Gesellschaft „Adler“. XXVII u. XXVIII. Band, 1917/18. 9 Anton von Pantz, Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr im Jahrbuch der k. k. Heraldischen Gesellschaft „Adler“. 1911. 10 Anton von Pantz, Nachträge zur Abhandlung über die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr. Wien 1912. 11 J. H., Bevorstehende Restaurierung der Südfassade der Stadtpfarrkirche in Steyr. Christliche Kunstblätter, Ig. 54, April 1913, Nr. 4. 12Anton von Pantz, Die Innerberger Hauptgewerkschaft 1625—1783 (Archiv für österreichische Geschichte, Band 89 (1901). Steuerbücher, Testamente, Bürgerabschiede und Militärakten im Stadtarchiv, Taufbücher der Stadtpfarre Steyr. Abkürzungen: St. B. = Steuerbuch, St.A. = Städtisches Archiv, K. = Kasten, L. = Lade. 115

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