Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1956

3. LOHNSUMMENSTEUER Ste ue rpflicht: Lohn sumens teu er w ird nur von gewerbes t e u erpfli chti gen B e tri eb eu erhoben . Das Bes t eh en e iner Betriebss t ä tte in de r Gemeinde · ist Voraussetzung für di e H e ranziehung zur Lohnsummensteue r . Als Betriebsstätte gelten: 1. di e Stätte, an d e r sich die Geschä ftsl eitung befinde t , 2. Zweigni ederla ss ung, Fabrikationsstätten, War enlage r , Ein- und Ve rkaufss t ellen, Kontore und sonstige Ges chäftse inrichtungen , die dem Unt e rnehme r (Mituntern ehmer) ode r se inem ständi gen Ve rtre ter (z. B . Prokuristen) zur Ausübung d es Gewe rbes dienen, 3. Bauausführungen, deren Dau e r 12 Monate übe r stiegen hat ode r vorau ss ichtlich über s t eigen wir.d. Bemessungsgrundlage der Lohnsummensteuer Bes teu enmgsgrundlage is t die Bruttolohnsumme, die im Kalendermonat au di e Arbe itn ehmer de r in de r Gem e inde gelegenen B etri ebss tätte bezahlt worden is t. Zur Lohn summe gehört gru nd sätzlich auch der W ert d e r Naturalb ezüge (Sachb ezüge, Wohnung, Kl eidung, Ve rkö s tigun g usw.) , na ch den Ansi(tzen , \vie sie j ewe il s für di e Sozialve r sichenmg Geltnng haben. Unter Arbe itn ehmer de r Be tri e bss tätt e sind A rbe ith ehme r zu ve r st eh en , dei-en Tiiti gk_eit in d e r Betrieb sstätt e ihr en Mittelpunkt hat. Zur Lohn summe gehör en au ch di e an auswärts bes chä f t igt e Arbe itn ehme r gele is t etet en Ve r gütun gen . . Die Ver gütungen sind gnmdsätzlich de r Be tri ebsstätte anzu rechnen , m it d e r di e A rbe itn ehme r überwi egend betri eblich verbunden sin d. Das w ird in d e r Rege l di e Be tri e b~s tätl e se in , von de r aus di e a uswärti gen A rbeit en b egonneu und ge le it et we rd en. Lolrnsummensteuerpfüchtig s ind: All e Ver gütun gen an A rbeitslöhnen im Sinne des § 19, Abs. 1, Ziffe r 1, d es Einkommenst eu e r gese t zes 1953 (BGBl. Nr. 1 /1954). Dazu gehör en: Gehält er , Löhn e, Prov ision en , Be lohnun gen, T antiem en und ande r e B ezü ge nnd Vort e il e au s ein em Diens tverhältni s, wi e Gle ich eu ge ld e r , U rlaubsentsch ä di gun gen, Bil anzge lder , Ahferti guugeu , Weihnachtszulagen , Ver gütun gen für Dienst e rf iudtm ge u usw. e in schlie ßlid1 der Entlohnung für Üb e r stunden , Ü ber schicht en, Sonn- und F e ie rta gs arbe it , Nad1tarbe it usw . Di e Begün st igung für Ü ber stund en zn schläge b e i de r Lohns teu er gilt a uch be i de r Lohnsumm ensteue r . F ern e r gehör en zur Lohnsumme: Di e Entlohnu nge'll für A ushilfskräfte, w ie A ushilfsk e llne r , Gelegenhe itsa rb eit er , B ediene rinnen, R e iuigun gsfrau en , S tund enbu chhalte r , Ta glöhn er , H e imarbeit e r , nich t selbs tändige M·usike r usw. Eben so gehört der W e rt d er Gelegenheitsgeschenk e, sow ie cli e an Arbe itn ehme r au sgezahlten oder gutgeschriebenen Gewinnante il e zur Lohnsumme. Zur Lohn summe gehören auch Bezüge, di e d er Arbe itgeb er einem e rkrankten Arb e itn ehme r gewährt, und zwar a uch für di e Ze it , in d e r d er Arbe i t n ehmer Kranken ge ld au s de r gese tzlichen Kranken ve r sid1 erun g e rhält (Kranken entge lt). Ve r gütun gen , di e dur ch hesond ere Bes t immungen von der Lohns te uer b efreit sind , s ind unt e r d en gle ichen Vorau ssetzungen auch von der Lohnsumm en st eu er b e fr eit (Jubiläumsges ch enke, F ehl geld entsd1ädigungen und e inmalige Zuwendungen bi s zur jewe il s lohns te ue rfr e ien Gr enz e). Di ese B es timmun g gilt nur für sa chliche Ste ue rbe fr e iun gen. Persönliche Steu e rbe fr eiungen (Eintragungen anf d er Lohns t e uerka rte, di e be i d er Be r echnung de r Lohns teue r zu b e rücksi chti gen sind), fall en dagegen un ter di e Lohn summens teue rpfli cht . Di e Pfli d1tbeiträge de r A rbeitn ehme r zur gese tzlid,en Sozialve r sichenrn g, sowi e zu gesetzlid1en Inter essen vertr e tun gen , d e r ·w ohnbau förderu ngs b eitrag u sw. unt erli egen d er Lohn summoos te u e r nnd dür fe n au s d e r Be r eclinnngs1,rundlage ni cht au sgesd1ied en we rden . Wird den im Bau gewe rbe und in d en Baun eben gewerb en tätigen A rbeitn ehmern U rlaubsge ld na ch d em Ma rkenve rfahr en gewährt, so gehört da s ges amt e U rl aubsgeld wr Lohn summ e des Unt e rnehmes, d as di e Au shändigung des U rlaubsgeldes an den Arbeitnehme r bewirkt. Di e Aufwe11dnn gen zum Erwe rb d er U rl a ub smarken gehören nicht zu r Lohnsmnme. Lohnsummens teuerfrei sind bzw. nicht znr Lohnsumm e gehör en: a) Wartegelder , Ruhege ld e r , Witwen - und Waisengelder und and e r e Be zü ge und Vort eil e für e in e früh e r e Di enstlei stung. 276

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