Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1955

F 59. Jahresbericht des Heimathauses Step. über das Jahr 1983 Von Regierungsrat Professor Hans Pichler, Kustos Während im Jahre 1952 sehr viel für das Aeußere des Heimathauses geschah, wodurch das Gebäude zu einer Sehenswürdigkeit unserer Stadt wurde, ist im vergangenen Jahre viel Arbeit und Mühe für das Innere des Hauses und seine Sammlungen aufgewendet worden. Die Resultate dieser Arbeiten sind freilich nicht so in die Augen fallend wie die vorangeführten, doch sind sie mindestens ebenso wichtig und notwendig wie jene. Arbeiten mit den Sammlungen: Mit Jahresanfang begann, nach dem Einbau der langen Bänke und Glas¬ kosten im ersten Stockwerk, die Neuaufstellung, Inventarisierung und Be¬ schriftung der Zunftgegenstände. Im Herbst 1952 wurde eine Anzahl großer Glaskasten erworben und da¬ mit die schadhaftesten Aufbewahrungsschränke auf unseren Dachböden aus¬ gewechselt. Von den dort befindlichen 52 Kasten mußten 39 ihren Standort ändern und dabei manchmal über 6 kniehohe Träme geschafft werden. Es folgte der Bau ordentlicher Stellagen für die gerahmten Bilder und deren provisorische Einreihung, dann die Ordnung und Aufnahme der Licht¬ bilder, der die Inventarisierung unserer Bilder folgte, an der zurzeit noch gearbeitet wird. Im Sommer wurden die Bilderverschläge mit Dachpappe gegen den im Winter eindringenden Schnee und durch Vorhänge gegen Staub geschützt. Der Stoff hiezu, zirka 16 Quadratmeter, wurde von Fräulein Irmgard Keller, der Kassierin des Musealvereines, gespendet, der an dieser Stelle herzlichst gedankt sei. Schließlich sei noch erwähnt, das eine größere Anzahl von Bildern und einige sehr schadhafte Plastiken instandgesetzt wurden. Gebäude- und Gartenerhaltung: Als eine große Annehmlichkeit muß die Ergänzung der Beleuchtung im zweiten Stockwerk um 4 Lampen und die Einleitung des elektrischen Lichtes auf dem unteren Dachboden bezeichnet werden. Wie alljährlich so auch heuer wurden einige hundert Ziegel ausgewechselt. Am 1. Mai wurde durch den herrschenden Wind die ausgesteckte Fahne um den Kopf des Wasserspeiers gewickelt. Wind und Fahne brachten es bis zum Abend fertig, den Kopf dieses Fabeltieres fast ganz vom Körper zu trennen, wodurch in den folgenden Tagen eine gründliche und kostspielige Ausbesserung notwendig wurde. Auch Maler und Anstreicher nahmen Ausbesserungsarbeiten vor Der Sturmwind am 18. Juli warf Fenster, Fensterstock und Mauerwerk ins Haus und zwar auf eine Falltüre, die er damit so verkeilte, das sie tage¬ lang nicht geöffnet werden konnte. Endlich sei noch der Umbau des Telephons und der Einbau eines Speicher¬ ofens in die Kanzlei erwähnt, der die winterliche Museumsarbeit, soweit sie sich in der Schreibstube abspielt, erträglicher machen wird. 85

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