Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1955

DIE PFLASTERUNG DES STEYRER STADTPLATZES Während in d e r obe ren Hälfte sd1on die Fugen zwischen ·den kl e inen Würfe ln mit T ee r ausgegossen werden, legen (im Vordergrund) die Pflas t e r e r Stein um St e in m den Sand. kird1liche We ihe. Ein e kurz e Uebung e r gab da s tade llose Funktioni e r en de r neuen Geräte, die auf 21.000 S zu st ehen k amen und von de r Firma Franz Ro senbau er, Linz, geliefe rt wurden. 26. St ey r. Heute wurde durch den Magistrat die Fahrbahn de r Stey r-Brücke· wegen dringend e r Reparatura rbeiten auf 10 bis 14 Ta ge gesperrt. S i ern in g hofen . Ueber Veran la ssung d es Landesmuseums und des Ku lturamtes der Stadt Steyr wurden in einer Schottergrube b ei Sierninghofen Grabun gen nach k arolingisd1en Gräbern verans t a ltet. Hiebei wurden za hlr e iche Fti ud e gemacht. Se it der Ze it uach dem 1. We ltkrieg wird im St einbr uch d er Fa. Wiute rmavr iu Siern iughofen gearbe ite t. Aus der ob.eren ErdscJ,jcht wurden fortlaufend Kno - chen, Tonscherben und Waffen an s Ta - geslicht b eförd e rt. Dje K noch en hi e l t mau fiir Ueberres t e aus der Ze it der Fran,csenkri ege, die Tonscherben für „B l11111 cngscl1irrln" und die Waffen für „Bangane tl'll " . Man maß den Funden keinen be - sond er en W ert be i; die Knochen kamen mit d e r Erde, die für Bestattungszw eck e ve rw ende t wurde, in den ~jerni n ge r r,i edhof. D ie Grabungen leite te Dr. Stroh vom L a11 d es m11 se 11m . Die Gräber waren insofern le icht zu finden, als sich die Füllerde im Bruch d e r Schotte r grube dunkel abhebt. Zunäd1 st wurde e in Kinderskelett frei - geleg t, d em als Totengaben e in Tontopf und ein Messer be igegeben waren . An d em M esse r sind noch Res te de r Holzsche ide festzustellen. Außerdem fand man die Gürte lschnalle. Im zwei t en Grab fand man e in Skelett e ines Mannes vor, d er im A lt e r von 25 bi s 30 Jahren gestorben sein dürfte. D er Mann war mit Bronzearmrei fen bes tat · te t worden. Der bemer kenswe rtes t e Fuud in di esem Grab ist n eben dem üblich be igege ben en Messer e in n och ziem li ch gut e rhaltenes Langschwert vo-11 90 cm Länge - unwiderlegbar e in e frühd eutsche Arbeit aus karolingischer Ze i t, a lso ans d em 9. J ahrhunclert. Da Miinner in d er R egel nur mit ein em Kurzschwert au sgerü stet vorgefunden werden , diesem Leichnam abe r e in La ngschwer t beigegeben wnrd -, , Grab ei nes Vornehmen handelt. ist anz unehmen, d aß es sich hie r nm das Im dritten Grab wu rd e e in Frauensk e le tt gefunden . . Di e G r äbe r s ind rings Pm den L eichn am mit weißen Steinen ausgelegt. Vermu tl ich s i'lld die Toten j e - ne r Zeit ohne Sarg und aucli ohne Tuchhü ll e begraben word en. Be igegeben er Scl1mu ck und Gefäße s ind sehr einfach. 157

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