Alle Rechte vorbehalten. Der Stieglhof - jetzt Neulust genannt Von Oberbaurat Ing. Berndt. In dem Gutshof Stelzhamerstraße 12 ist das Schülerinnenheim der Pa¬ tres Franziskaner untergebracht. Der Hof hieß vor Zeiten „Das Gut an der Stiege". Da muß wohl schon vor 600 Jahren eine recht markante Stiege ge¬ wesen sein, vielleicht die Stiege aus dem Garten in den 1. Stock des Hauses. Am 26. 3. 1345 haben Ott der Vansdorfer und seine Hausfrau Agnes an ihren Vater Konrad den Vansdorfer das Gut auf dem Stiegl im Garstentale verkauft. Das Gut war Lehen des Bistums Babenberg. 1351 versetzten Hein¬ sich der Vansdorfer und seine Frau Gertraut das Gut um 21 Pfund Pfennige dem Prälaten Abt Ernst von Kremsmünster (Beilagen 1 und 2). Das Spitalsurbar vom Jahre 1494 berichtet, das die Grießlerin oder Perchtolden in der Tweng!) bei der Stiege dem Bürgerspital jährlich 6 Schil¬ linge zu dienen hatte. 1502 ging der Hof an den Silberthaler, der Grießlerin Eidam, über. Dann kam er an Valentin Pandorffer, den Verwalter der Herr¬ schaft Steyr, welcher hernach auch Gegenschreiber zu Stein und Gegenhändler im Viztumsamte Linz war. Nach dem Spitalsurbar 1541 saß damals Niklas Köllnpeck am Hofe; Va¬ lentin Pandorffer war 1540 gestorben. Seine Tochter Veronika und ihr Ge¬ mahl Hans Aichhorn, Bürger zu Freistadt, haben den Stieglhof und das Pan¬ dorfferische Haus in der Stadt (Stadtplatz 18) an ihren Schwager Michael Greimbl und seine Ehefrau Anna verkauft. Diese verkauften 1548 den Stiegl¬ Hof an Kaspar und Barbara Hirsch?). 1546 scheint die Herrschaft Steyr die Grundherrschaft des Hofes geworden zu sein. Nach dem Steuerbuche 1567 besaß Susanne Heilmann damals den Hof, der bald darauf mitsamt der Schmiede an Simon Händl überging. Aus dieser Zeit (157321586) stammt das in Stein gehauene Wappen am Schwibbogen, welcher die Stiege mit dem Hof verbindet. Simon war 1587 Ratsherr der Stadt und Fähnrich des Fähnleins, welches die Stadt Steyr zur Erbhuldigung der Stände für Kaiser Rudolf nach Linz sandte. Er besaß auch das schöne Haus Stadtplatz 25 und starb 1590. Seine Erben besaßen den Stieglhof noch 1598. Im Jahre 1635 erscheint der Zollhauptmann Bartolomäus von Tomazoll als Besitzer. Und dann kamen die Herrn von Riesenfels: 1657 Matthias, 1695 Johann Baptist Rieß von Riesenfels, Herren auf Engelseck. Vor 1735 erwarb der reiche Handelsmann Johann Adam von Roller den Stieglhof. 1751 ist er im Besitze seiner Creditoren. 1764 hat ihn der Gastgeb Josef Sommerhuber von der Herrschaft Steyr erkauft, aber schon 1766 ist er wieder im Besitze Johann Nepomuk Friedrichs, Fürst von Lamberg. Die letzten Besitzer waren: Ab 9. 11. 1796 (Ratsprot. 228, S. 226) Josef Villander Edler von Landsbourg, k. k. Lieutnant, 17961798; 179831810 Franz Xaver und Eleonore Rizy, 181031813 Josef Alois Ranöcker und seine Gattin Marie, 181321821 Alois Redtenbacher, 182121841 Franz und Bar¬ bara v. Schönthan, bürgerl. Eisenhändler, 184121852 Barbara v. Schönthan, 18521853 Franz v. Schönthan, 185321877 Barbara v. Schönthan, 1877 bis 1883 Dr. Johann Hochhauser, Gustav Gschaider und Johann Berger, 1883 bis 1886 Dr. Johann Hochhauser und Gustav Gschaider, 18861908 Dr. Johann 143
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