#6 Eines der größten oberöster¬ Weiterentwicklung reichischen Kreuze in der Mitte des 17. Jahrhunderts. nach einem „Wiener Rißbuch“. Ty¬ ge¬ pisch für den reifen Bandlwerkstil gen 1730. nach. Es muß nun auffallen, das die Schutzdächer hier, vergleicht man sie mit den Kreuzen des Innviertels, sehr stark über den Halbkreis hinausgebogen sind. Es scheint sich in ihnen dasselbe Gesetz, das wir auch im Neigungswinkel der Dächer der Bauernhäuser feststellen können, anzuzeigen. So spiegelt sich auch in den Grabkreuzen die starke Unterschiedlichkeit diesseits und jenseits der Traun, oder des alpenländischen kubischen Denkens mit seinem Flachdach und des norischen mit seiner Liebe zur Steildachung. Neben den Steyrer Kreu¬ den sprechen die des Braunauer Heimathauses in Stücken mit nahezu waag¬ rechten Dachblechen, die den Pfettendächern der dortigen Bauernhäuser ent¬ sprechen, unverkennbar ein anderes Formgesetz aus, als die Kreuze des Steyrer Bereiches, die durchaus den Dächern seiner Häuser (nicht nur der gotischen) in der Grundlinie ähneln. Als die ältesten Kreuze dürfen wir jene ansprechen, die ihre Feldfüllungen in Spiralen bestreiten. Dabei kommen Verbindungen mit Ballusterstauchungen und Durchstoßungen mit der Dornarbeit am häufigsten vor. Erst im Laufe der Entwicklung gesellen sich zu ihnen Figuren, die aus Blech herausgehauen sind. Sie waren von Anfang an kräftig farbig gehöht. Wir wissen dies nicht nur aus noch vorhandenen Kreuzen, sondern auch aus alten Rechnungsbelegen, wo z. B. von grünem Anstrich und goldenen Blättern gesprochen wird. Wir dürfen uns die Kreuze ja nicht außerhalb des Lebensstromes unseres Volkes, kaum sondern selbstverständlich mit ihm verbunden vorstellen! Sie waren — Zeichen unserer Lebens¬ 8 anders als unsere farbensatten Hinterglasbilder bejahung, die selbst den Tod mit einbezog. Der Weihbrunnkesselträger sowie 131
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