der Bedeutung und der geschlechterlangen Tradition, bei dem Reichtum an Eisenkundigen, die die Eisenstadt in hohem Grade besaß, gehen wir nicht fehl, hier einen heimischen Meister anzunehmen. Dies umso mehr, als durch diese Gitter die vorhin angezeigte Reihe heimischer Kunstäußerungen durchaus or¬ ganisch weitergeführt wird. Das Fließende dieser Spiralen als Lebensbaum hat dann auch noch Jahrhunderte später in den Blechschnitten der Füllungen in Garsten, Christkindl (Beichtstuhlgitter) und der ehemaligen Steyrer Domi¬ nikanerkirche (Emporegitter) nachgewirkt und zeigt die Zähigkeit und einen Rest von Wissen um die Segenskraft dieses Zeichens, die unbewußt und all¬ mählich versinkend, noch bis ins 19. Jahrhundert verfolgbar ist. So sehen wir in dem Schild zu den „drei Alliierten“ den Lebensbaum noch einmal, nun in klassizistischer Form verwendet. Die vorzügliche Ausstattung der Holdererschen Gruft hat noch durch eine Laterne aus dieser Zeit, in der gleichfalls das Bal¬ lustergestäbe verwendet wird, eine schöne Ergänzung gefunden. Den Namen des Meisters auch nur vermutend anzugeben, verhindert das Fehlen von Handwerkerakten, da das Meisterbuch — nur bis etwa der Hufschmiede 6 1802 zurückreicht. 4 89 6 Ost S der Kreuz im Steyrer Heimathaus Kreuz aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts (datiert 1699). Oberfläche wie Spiral¬ kontur werden belebt und bereiten das am alten Steyrer Friedhof. Typisch Blatt vor. Plastische Groteskfiguren die vorgelegten Zierbänder. in den Spiralmitten. Auch eine ganze Reihe von Grabkreuzen, von denen einige ins Steyrer Heimathaus, andere ins Linzer Landesmuseum gekommen sind, bedienen sich dieser Formsprache und tragen sie in das 17. Jahrhundert weiter. Diese alten Kreuze, die sich aus gotischen Weihbrunnkesselträgern ableiten lassen, haben um diese Zeit als Kompositionsmitte das Namenskästchen unter einem Schutz¬ 130
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