Links und rechts römische Fisch¬ gabeln; in der Mitte eine Fisch¬ Römischer Stechschlüssel und römisches Raster¬ gabel von heute, von einem Messer aus Eisen Fischdieb stammend Sogar eiserne Rasiermesser wurden aus der Erde geholt! Sie be¬ weisen, das der Römer oder Kelte genau so geplagt war wie die Männer vonheute! Wenn es bei einer Nachschau auf dem Salzberg oben spät geworden war, wenn der Hausherr vielleicht zuviel vom vinum bonum getrunken hatte, der in Amphoren über Wels aus dem sonnigen Süden bis in den weltfernen Erdenwinkel gefunden hatte, wenn er dann seinen Stechschlüssel heraus¬ zog und die Haustüre öffnen wollte, so mag ihm ein nicht gerade freundlicher Empfang der domina zuteil geworden sein! Die chemische Untersuchung des römischen Eisens ergab das überraschende Ergebnis, das die Hallstatt zunächst gelegenen Eisenerzlagerstätten die Teltschen bei Bad Aussee und die Reinfalzalm bei Ischl= Pernegg —nicht der¬ wendet wurden. Auch der steirische Erzberg muß ausscheiden. So liegt über der Geschichte jenes Metalls, das heute die Weltherrschaft inne hat, noch viel Dunkel. Bereits viel früher, so um 800 v. Chr., wird Eisen von den Bergleuten der Hallstattzeit benützt. Zuerst ist es selten, dann erobert es sich als Werk¬ toff die damalige Welt. Darüber soll ein anderes Mal berichtet werden. Heute steht mitten im römischen Grunde die Talstation der auf den Salz¬ berg führenden Seilbahn. Aus Eisen sind die Stützen, aus Eisen die starken Seile, aus Eisen die Trommeln, die Maschinen. Eisen wird hinaufbefördert, gelangt in die Grube. Unter der Station liegen im Erdboden Scherben von Terra sigillata, Scherben seinen kölnischen Glases, Bruchstücke von Eisen, Eisenschlacken. Rund eintausendneunhundert Jahre berühren sich hier, die Reste einer versunkenen Kultur, die Zeugen heutiger Arbeit. Unaufhörlich, unaufhaltsam dreht sich das Zeitenrad... 128
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