als sechstes Davids Wunden, die Rute (Geißel), das Schwert und der Schädel, die ihm und dem ganzen Zug (der im zweiten und dritten Teil folgt —Am. d. Vers.) unter Führung des Propheten Gab mit dem Richterstab vorange¬ tragen wurden. Diesen sogenannten wandelnden Bildern waren Genien bei¬ gegeben“), die sie erläuterten. Voraus gingen berittene Trompeter und der Paukenschlägerts) Daran schließt sich der zweite in lebenden Bildern gestaltete Teil, nämlich die feierliche Kreuztragung des Gottmenschen. Bevor sich dieser Teil in Be¬ wegung setzte, wurde Christi Verurteilung zum Tode aufgeführt u. zu. un¬ mittelbar auf dem gegen die Straße und Ennsbrücke gelegenen Vorplatz un¬ serer Kirche, der einige Klafter überhöht und mit Schranken und Stufenso eingerichtet worden war, wie der Vorhof des Pilatus allerorten dargestellt zu werden pflegt. Prozeß und Urteil enthielten nur die Worte der Evangelisten, die zu einer Einheit verschmolzen worden waren. Während Herodes, Pilatus Annas, Caiphas, die Priester, die Pharisäer und deren Gefährten nach der in der Zwischenzeit erfolgten Urteilsverkündigung ihre Pferde bestiegen, die von ihren Knechten herangeführt worden waren, brachten sechs himmlische Genien unserem Erlöser im Namen des Menschengeschlechtes Dankeshuldigungen dar und brachen in Jubelrufe aus. Den Vorplatz sperrten einige dreißig Soldaten aus dem Harrachschen Regiment, das hier im Winterlager gelegen hatte, ab, um das Volk fernzuhalten, welches alle Straßen ringsum und die ganze Brücke besetzt hielt. Während sich nun der Reiterzug mit einem römischen Feldzeichen an der Spitze in Bewegung setzte, säumten Soldaten, Hofleute, Juden und Fürsten den Weg. Vor der Reiterei gingen Johannes und Petrus, denen die Engel die Insignien der Kirche vorantrugen. Christus zwischen den Henkers¬ knechten, wie man ihn nach der Geißelung und der Krönung mit Dornen dem Volke zeigte; ihn nimmt eine ungeheure Schar von Geißlern in Empfang Nach den berittenen Richtern der kreuztragende Christus mit Engeln in loser Folge, die ihrem König auf mannigfaltige Weise Verehrung erweisen. An Christus schließen sich die Kreuzträger an, sowohl aus der Schar der unschul¬ digen Kleinen, als auch aus jedem Stande; diesen folgen andere Büßer. Diesem feierlichen Zug folgte der Triumphwagen: Voran berittene Trom¬ Peter, die zusammen mit der Pauke heitere Weisen erklingen ließen. Dann Konstantins Bannerträger mit dem Kreuzesbanner, Herzöge und Ritter, deren Lanzen und Schilde das Kreuzzeichen trugen. Hierauf Hofbedienstete zu Fuß und die Pagen. Konstantin zu Pferd in silberner Rüstung, von persischen und maurischen Läufern umgeben, das Kreuzeszeichen auf der Brust, dem Schild und der Lanze. Dann fuhr der Triumphwagen, von vier Pferden gezogen, zwischen die erwähnten Harrachschen Soldaten, die sich zu beiden Seiten der¬ teilt hatten, hindurch. Auf diesem nahm das von Strahlen schimmernde, mit Oel= und Lorbeerzweigen umgebene Kreuz die höchste Stelle ein und in seiner Mitte waren die authentischen Reliquien des hl. Kreuzes zu sehen. Daneben saß die Kaiserin Helena, und dicht neben ihr die Kirche, die über diesen von den ihnen entdeckten Schatz frohlocken. Glaube, Hoffnung und Liebe nahmen ein untersten Teil des Wagens ein, ein Teil (des Volkes) stimmt mit Gesang die Teil mit Instrumenten in den Jubel ein. Das Fleisch (Tod), der Teufel ge¬ Abgötterei und der Judaismus sind mit ehernen Ketten an den Wagen die schmiedet. Dem Wagen folgten die vornehmen Stände der Ritterschaft, Kreuzzeichen auf ihren Mänteln und Schilden trugen. Nach dem Triumphzug kam der Leichenzug heran, der den am Kreuze ge¬ storbenen Herrn im Grab begleitet. Voran ritten Totengerippe, Trauerlieder auf ihren Trompeten blasend und dumpf die Trommeln schlagend. Ihnen folgten Genien (Engel), die teils die Marterwerkzeuge, teils die Gefäße mit Familie dem heiligen Blute trugen. Dann die Seelen der Verstorbenen aus der Christi, der Fürsten, Richter, Priester und Könige, diese Fackeln, jene Rauch¬ 117
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