mit. Die Befestigungen der Stadt Steyr sollten erneuert, rings herum Schau¬ den aufgeworfen werden, doch erübrigte sich die Vollendung der Verteidigungs¬ anlagen, da sich die Bayern nach der Einnahme Eferdings wieder zurück¬ zogents Mit flammendem Patriotismus fährt Pater Ambros in seinem Buche fort: „Als die Franzosen und Bayrn unter dem angenemmen Schatten des Glücks nicht anderst als wie der Prophet Jonas unter dem Schatten des Kirbis voller Freud und Trost“) ihre durch unmöglich scheinende Conjunction, und schwere March und Contramarch abgemattete Glider zwey Jahr eine Ruhe verleyheten da wurde dieser grüne Kirbis verstehe das Glück auf einmahl außgedorret und habe die süßschlaffende Jonas =Brüder gleichsamb denen hitzigen Sonnenstraalen preyß: massen die tapffere Tyrolerische Schützen und Bauren mit ihren Kugel =Röhrn und steinenen Granat =Kuglen denen Frank¬ zösischen und Bayrischen Trouppen dergestalten zuheitzeten das sie vil tausend dem Tod müsten zu preyß lassen... Dises Kriegs =Feur breittete sich auch auf auf die Vestung Rain /Aicha München und Augspurgund der¬ zehrete die Franzosen zu Hochstätten dergestalten das sie gezwungen worden in wenig Tagen eine Gegend zu verlassen welche sie inner zwey Jahren mit Verlurst mit mehr als 50000. trotziger Kopff zu behaupten gesucht.“ Der Sieg von Hochstädt (1704) hatte die akute Kriegsgefahr gebannt. Da nunmehr das Land ob der Enns von feindlichen Einfällen sicher schien, richtete Abt Anselm von Garsten an Kardinal Johann Philipp von Lamberg, Bischof zu Passau, abermals das Ersuchen, an der Stätte des Gnadenbaumes eine Kirche errichten zu dürfen. Dieses Gesuch war, wie Pater Ambros berichtet, am 5. März 1703 vergebens eingereicht worden, da die Kommissionsberichte ungleich eingelangt waren. Zugleich mit dem neuerlichen Ansuchen stellte Abt Anselm dem Kardinal vor, das die Anordnungen des Passauer Ordinariates vom 10. Mai 1703 schwer zu befolgen waren. Diese Anordnungen hatten eine Transferierung des Bildnisses in eine andere Kirche betroffen. Der Abt gab zu bedenken: „Theils dieweil Gott dieses Orth villeicht sonderbahr zu seiner größern Ehr erwöhlet haben möchte welches umbdesto mehrer zu glauben als glaubwürdig unterbracht worden das allda eine zimbliche Zeit die Puffersknecht?) denen der Orth für ein Werckstatt dienete nicht mehr ge¬ litten worden“, teils auch, das eine Uebertragung des Bildes infolge derzu¬ nehmenden Verehrung des Ortes Unwillen auslösen wurde, und übrigens, das der Platz für die Erbauung einer Kapelle sehr geeignet wäre. Der Bischof sandte hierauf eine neuerliche Kommission. „Hierüber haben Ihre Hochfürstl. Eminenz dem Herrn Pfarrer zu Haag Herrn Veit Daniel Götzen allergnädigst die Commission aufgetragen den Statum rei Praesen¬ dem, und die jetzige Bewandtniß des Orths wie auch Andacht Wohlfahrt 7 Opffer und dermahlen sich begebender denckwürdigen Leibs =Genesung 7 oder Gesundheits =Erwerbungen in Augenschein und Erfahrung zu bringen welcher dem Befelch auch eyfrigst nachgekommen die Sachen bestens unter¬ suchet alles in der Wahrheit befunden was man Supplicando“) eingegeben 7und solcher Gestalten Ihre Hochfürstl. Eminenz hinwiderumbem referirt, dann den 16. April Anno 1708. der genädigste Konsens erfolget 7 mit dem Kirchen = Bau in Forma et Figura caepta*) nach Belieben fortzufahren; und wurde auch Gnädigst verwilliget, die Kirchen als Capellam regularem et Mo¬ nasterio incorporatemss) zu halten. Die Zurückhaltung des Ordinariates in der Anerkennung des Gnaden¬ ortes, bis am 16. April 1709 schließlich doch der Konsens zum Kirchenbau er¬ folgte, wie eben berichtet, erläutert der Verfasser folgendermaßen: „Verwun¬ der dich nicht andächtiger Leser über die behutsambe Untersuchung dieses Gnaden =Orths: dann die ist der Probierstein die wahre Andacht von der falschen und die wahre Beschaulichkeit von der betrüglichen und von der 98
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