„Und wär't Ihr selbst der Satan Und fordert Seel' und Leib Will gern mit Haut und Haaren Mit Euch zur Hölle fahren Nur zähmt mir dieses Weib! „Topp!“ ruft der andre freudig, Schon ist es halb getan! Sie wird als sanfter Engel Mit einem Lilienstengel In Demut Euch empfahn“ Es naht am ersten Tage Herr Satan, zart und fein. In Meister Kaspars Kleide. Mit einem Wams von Seide, Stellt er sich lächelnd ein. Er spricht: „O Katherine, Zur Liebe lockt der Mai! O küsse mich, mein Weibchen, Mein süßes Turteltäubchen, Da ist doch nichts dabei? Da braust ihm eine Schelle Aufs Ohr mit solcher Macht, Daß ihm die Zähne wackeln, Auf Mund und Nas' wie Fackeln Ein Höllenfeuer kracht. Es naht am zweiten Tage Herr Satan sacht und schlau. Er spricht vom Glück und Frieden, Die nirgends so beschieden Als zwischen Mann und Frau. Sie sagt mit holdem Lächeln: „Da bin ich auch dabei!“ Schwupp! klebt ihm auf demKopfe Aus siedend heißem Topfe Ein glüher Hirsebrei. Da kommt am dritten Tage Herr Satan, wie er war: Mit wildem Teufelssprunge, Bockshorn und Feuerzunge Geschwärzt an Haut und Haar. 41
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