von der Bezirksbauernkammer Kirchdorf sprach sodann über die organisatorische Durchführung dieser Großaufforstung und gab praktische Winke dazu. Bez.-Re¬ ferent Straßer sprach über Aufrechterhal¬ tung bäuerlicher Bräuche und Feste und brachte die Frage des Georgirittes in Mi cheldorf zur Debatte. In der folgenden Wechselrede erklärten sich die meisten anwesenden Mitglieder bereit, sich an die¬ sem Forstschulungskurs zu beteiligen. Weiters wurde die Pflanzung des Muster¬ obstgartens für Samstag, 21. März, beim Nußbaumer in der Schön beschlossen, die als Gemeinschaftsarbeit durchgeführt wird Steyr. Der Direktor derKnaben hauptschule Ennsleite, Franz Trauner. wurde wegen seiner Verdienste um das Schulwesen mit dem Titel eines Schul rates ausgezeichnet. 11. Steyr. Herr Rudolf Tillian, Gla¬ sermeister, feierte seinen 75. Geburtstag und ist seit 50 Jahren Geschäftsinhaber in der Enge Gasse 15. Dietach. Heute fand im Gasthaus Schweinschwaller die 2. Generalversamm lung des Musikvereines Dietach statt, Bürgermeister Okonomierat Gerstmayr dankte dem Ausschuß und den Musikern für ihre Leistungen und rief alle zur wei¬ teren Mitarbeit auf. Auf seinem Vorschlag wurde der alte Obmann wieder gewählt. Der Ausschuß besteht aus: Obmann Kar Rubenzucker, Stellv. Karl Postlbauer und Josef Hirsch, Schriftführer Franz Fellin¬ ger, Stellv. Ignaz Wurm, Kassarevisoren Franz Kampenhuber und Johann Kram, Archivare Josef Kammerhuber und Karl Stummer, Kapellmeister Josef Bachner. Stellv. Karl Gruber und Rist Ernst Stabführer Karl Winkler, Beisitzer Bgm Johann Gerstmayr, Anton Bodingbauer. Florian Starrermayr, Johann Resch, An¬ ton Ott, Rev.-Inp. Froschauer, Leopole Grünwald, Franz Zehetner, Karl Stum¬ mer, Leopold Hirtmayr, Karl Leeber Ferdinand Schlader, Anton Andrä und Teil Georg Straßer. Der gemütliche brachte eine reiche Abwechslung. Die Ka¬ pelle gab ein Konzert, die Geschwister Mayr sangen in vollendeter Form Volks¬ lieder. In den Einaktern „Das Fundamt und „Die Drehorgel“ zeigten die Geschwi¬ ster Mayr, Herr Schröder und Alfred Fel¬ linger ihr schauspielerisches Können. Herr Haudeck als Komiker sorgte für die Be¬ wegung der Lachmuskeln Steyr. Herr Josef Hack, eine Persön lichkeit, die in Steyr nicht nur durch die Messer- und Stahlwarenfabrik Hack sehr bekannt ist, sondern auch große Ver¬ 136 dienste um kommunale, kulturelle und gesellschaftliche Vereinigungen hat, feiert seinen 60. Geburtstag. Trotz seiner beruf¬ lichen Arbeit findet der Jubilar zu vie¬ len anderen Dingen Zeit. Er ist seit 40 Jahren Mitglied des Alpenvereines und des Allgem. Turnvereines sowie im Vor¬ stand des Steyrer Männergesangvereines tätig. Herr Hack, der einen ausgezeichne ten Tenor besitzt, ist Gründer des Kir¬ chenmusikvereines Steyr. Besondere Ver dienste erwarb sich Herr Josef Hack um das Feuerwehrwesen von Steyr. Er ge¬ hört seit 1910 der Freiw. Stadtfeuerwehr an, ist somit ältestes aktives Mitglied. 1951 wurde er zum Bez.-Feuerwehr-Kdt von Steyr-Stadt gewählt, Als eifriger Weidmann bekannt, ging Herr Hack nach 1945 daran, das Jagdwesen des Bezirkes wieder aufzurichten. Er bekleidete bis 1953 das Amt eines Bezirksjägermeisters. Zu erwähnen wäre außerdem, daß Herr Josef Hack Vorstand der Wehrgraben kommune ist, einer Vereinigung aller jener, die am Wehrgraben Wasserrechte besitzen. Diese Kommune besteht schor seit dem 15. oder 16. Jahrhundert und ist eine der ältesten, heute noch bestehen¬ den Einrichtungen der Eisenstadt 16. u. 17. Steyr. Blaß und zitternd mit eingefallenen Schultern, stand ge¬ stern der 30 Jahre alte Alexander Edel¬ mann vor einem Geschworenengericht in Steyr unter Vorsitz von Vizepräsidenten Dr. Prock. Edelmann stammt aus Rußland. Bein Einmarsch der deutschen Truppen wurde seine Familie in ein Lager geschafft. Da¬ mals änderte sein Vater den Namen in Cirow. Unter dem Namen Cirow kommt Edelmann 1942 nach Deutschland. Er ar beitet bis Kriegsende in einem Nürnber ger Bahnausbesserungswerk. Die einmar¬ schierenden Amerikaner wollten ihn nach Rußland repatriieren, doch Edelmann kommt nach Prag zurück, wo ihm ein jüdische Organisation zur tschechischen Staatsbürgerschaft verhilft. Er heißt jetzt Sejkora und wird zum tschechischen Heei einberufen, doch dort entläßt man ihn wegen eines Nervenleidens. Nach 1949 kommt er mit Hilfe einer jüdischen Or¬ ganisation nach Oesterreich, 1951 nach Linz-Ebelsberg und schließlich nach Steyr Da lernt er bei einer Tanzunterhaltung die 26jährige Inge Huber aus Steyr ken¬ nen. Die beiden heiraten. Bereits nach wenigen Wochen kommt es zu Unstim¬ migkeiten und am Sonntagmittag, 6. Juli 1952, zu einer Auseinandersetzung. Der Mann ersticht seine Frau auf brutale Weise mit einem Messer. Sejkora-Edel¬
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2