Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1954

Leutgeb, Josef Kapeller, Hermann und Josef Pflugseder und Heinrich Girkinger verleihen konnte. 26. Sierning. Durch Spenden der ge¬ samten Bevölkerung und dem Bemühen der Ortsstelle des Roten Kreuzes in Sier¬ ning war es möglich, einen Rettungswagen anzukaufen. Großraming. Im Beisein des gan¬ zen Gemeindeausschusses und von Ver¬ tretern der Bevölkerung und der Amter ehrte Bürgermeister Franz Kronsteiner den Gemeindearzt Dr. Albert Hofbauer anläßlich seines 25jahrigen Dienstjubi läums als Gemeindearzt. November 1952 2. Adlwang. Enthüllung einer Krie¬ gergedenktafel für 40 Gefallene und Ver¬ mißte des 2. Weltkrieges. 5. Steyr. Infolge Herzschlages starb heute plötzlich der ehemalige Bezirks hauptmann von Steyr-Land, Herr Regie¬ rungsrat d. R. Karl Frisch. Der Verstor¬ bene war eine geschätzte, lautere Persön. lichkeit, dessen privates Interesse beson¬ ders der Alpinistik galt. Bis zum Ab¬ leben war er noch als Schatzmeister des Oesterr. Alpenvereines, Sektion Steyr, tätig. 7. Steyr. Leopold Brunnmayr, über 25 Jahre Reservewachmann bei der Stadt¬ gemeinde Steyr und 40 Jahre Arbeiter der Steyr-Werke, vollendete in Wien sein 90. Lebensjahr. Er verbringt dort bei seinem Sohne, Ministerialrat Dr. Leopold Brunnmayr, seinen Lebensabend. Ein wei¬ terer Sohn ist in Chicago, USA, Bahn¬ angestellter, seine beiden Töchter sind die Musikdirektorsgattin Rosa Münzberg und die Hauptschuldirektorsgattin Maria Kra tochwil in Eferding. 3. Steyr. Die Halbmonatschrift für alle Fachgebiete des Buch- und Kunst¬ antiquariates, Walter-Krieg-Verlag. Zü¬ rich, schreibt in ihrer Nr. 1/2, IX. Jahr¬ gang: „Mit der Ausstellung „Kalender aus acht Jahrhunderten im Heimatmuseum Steyr, die in der ganzen Welt erstmalig und im Wert der gezeigten Stücke ein¬ malig ist, hat die Stadt Steyr über das Land Oberösterreich hinaus beträchtli¬ ches Aufsehen erregt. Solche und ähn liche Kommentare haben 47 Zeitungen und Zeitschriften des In- und Auslandes über die Kalenderausstellung im städti¬ schen Museum gebracht. Die „Steyrer Zeitung“ schreibt: „Anläßlich der Eröff¬ nung überbrachte Dr. Schiffkorn, der Ob¬ mann des Stifterbundes und Kulturrefe¬ rent der Landesregierung, die Glückwün¬ sche und den Dank der Landesregierung an Magistratsrat Dr. Krobath, dem Ini tiator der Ausstellung, und an Stadtrat Wabitsch, der als Vertreter der Stadt¬ gemeinde erschienen war. Er sagte, Steyr hätte mit dieser ersten Kalendersamm¬ ung der Welt eine kulturelle Tat gesetzt, die besondere Würdigung verdient. Die Ausstellung ist in der Tat höchst sehens¬ wert, wie sich zahlreiche geladene Gäste, darunter Geistl. Rat Steinbock, Oberpoli¬ zeirat Dr. Swoboda, Verlagsdirektor Wil¬ helm Möstl und die Herren Ennsthaler und Flach als Vertreter des Buchhandele sowie Pressevertreter aus verschiedenen Bundesländern überzeugen konnten. Die Bedeutung des Kalenders rechtfertigt eine Ausstellung, denn er reicht weiter als je¬ des Schriftstück in die Vergangenheit zu¬ rück. Wie ursprünglich der Kalender, also die Einteilung des Jahrese in Zeitab¬ schnitte, ist, erläuterte der Kalenderfor¬ scher Dipl.-Ing. Schindler aus Linz, der nachwies, daß viele nun weit auseinander¬ liegene Völkergruppen aus Europa, Ost¬ asien. Afrika und die Ureinwohner von Mexiko auf dasselbe System einer Ein¬ teilung von 9X7 und 7X7 Tagen zurück¬ greifen; dieselbe Einteilung ist auch noch in alten alpenländischen Bauernkalendern zu erkennen. Dr. Krobath hatte schon in seinen einführenden Worten davon ge¬ sprochen, daß in ältester Zeit die Jahres¬ einteilung und das Maß der Tage mit dem Einschlagen von Kerben begonnen hatte. m Mittelalter waren es Stäbe oder Bret¬ ter, an denen man Tage, Wochen und Monate kenntlich machte. Ab 1500 ent¬ stand dann der gedruckte Einblattkalen¬ der, mit Heiligenbildern versehen (daher Mandl-Kalender“ genannt), auf denen ne¬ ben den planetarischen Angaben auch die astrologischen, also die günstigen und un¬ günstigen Tage für Aderlassen, Schaf¬ schur, Aussaat usw. angegeben waren. Diese Ausführungen werden durch die Ausstellung eindringlich erläutert. Mehre¬ 125

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