umfang messenden Eiche gekrönt wird, hat sich des Schutzes umsomehr wert erwiesen, als dadurch dem „lettigen“ Schlieruntergrund eine größere Hang¬ festigkeit verliehen wird. Im Bereich des Ennstales ist beim Fuchsengut der Frau Mina Klackl in Sarning ein auch in großen Parks nur selten gepflanzter Ausländer aus den Südstaaten von USA. zu sehen, eine Sumpfzypresse (Taxodium distichum), deren zarte, sommergrüne Nadeln in dichten Zweierreihen geordnet sind und dem Baum eine prachtvolle Krone verleihen. Die Sumpfzypressen sind darum berühmt geworden, weil man in ihrer heimatlichen Lagunenlandschaft beim allmählichen Versinken ihrer dort riesenhaften Stämme den natürlichen „In¬ kohlungsprozeß“ noch heute studieren kann. Eine der schönsten Trauerkastanien steht im Vorgarten des Fleischhauers Schittengruber auf halber Höhe des Garstener Berges. In dem an Naturdenkmalen so reichen Becken von Trattenbach verdient jene ca. 6 m hohe, feine, weiße Felsnadel Erwähnung, die an der Südstraßen¬ kurve des Oberpermesserhofes aufragt, schief gegenüber von dem bereits zu einer botanischen Berühmtheit gewordenen natürlichen Buchswald des Unter¬ permesserhofes. Nicht weit davon finden wir schon nahe dem Talgrund beim Kienberger¬ hof (L. u. A. Pranzl) einen der größten Wacholder, auf halber Höhe der Kreuzmauer beim Lebersbergerhof eine 300= bis 400jährige vollkräftige Eibe, etwa gleichalt mit denen des Bannwaldes der Beisteinmauer. Die Reihe neugeschützter Bäume schließt die prachtvolle Linde beim Pfarrhof in Gaflenz, die eine winzige, aber sehr formschöne Kapelle in freiem Feld überschirmt. Die folgenden Naturdenkmale sind erdkundlicher Natur. Da ist uns zu¬ nächst ein hausgroßer, kühn neben der Eisenstraße am Stauseeufer aufragen¬ der Jurakalkfelsen mit schönem Föhren= und Birkenbewuchs erhalten geblie¬ ben, der schon während des Krieges auf ein Haar zu Straßenschotter ver¬ arbeitet worden wäre. Auch kürzlich ist er „angebeckt“ aber verdienstvoller Weise zu Gunsten der Naturschönheit vom Eigentümer des Pilsengutes J. u. M. Kogler erhalten worden. Besonders schön sieht der „Pilsenfels“ vom Stau¬ see und von der Bahnstrecke aus herüber. Der nächste ist der „Seilspurfelsen“ zwischen Losenstein und Reichraming etwas unterhalb der kleinen Rohrbachbrücke auf dem Grund des Rastgruber¬ hofes von Joh. u. M. Großauer. Dem fast lotrecht zur Enns abfallenden etwa 14 m hohen Felsen kommt auch noch die Wertung als Kulturdenkmal zu, denn in halber Höhe wird er von einem Rest des in den Stein gesprengten „Treidel¬ weges“ angeschnitten und ½ bis ¾ m darüber hat das Hanf(l)seil des Zillen¬ gespannes eine 3 m lange, 2 cm tiefe, vollkommen glatte Rinne in den harten Fels gescheuert, eine handgreiflich drastische Erinnerung an die Zeiten, wo die schweren Pinzgauerrosse die zur Eisenverfrachtung benützten Zillen wieder stromaufwärts bringen mußten. Nun folgen zwei Zeugen der späteiszeitlichen Erosionskraft der Enns, der eine besteht in einem fast kugelförmigen, glattgescheuerten Hohlraum von zehn Raummetern in dem schönen, marmorartigen Kalkfels im Steinbruch des Steyrer Steinmetzmeisters Woldrich in Hintstein, 3 km oberhalb Großraming an der Eisenstraße. (Aus landschaftlichen Gründen mitgeschützt ist auch der schief gegenüberliegende Felsen mit eingelassenem Marterl.) Noch ist dieser „Seitenkolk“ der eiszeitlichen Enns aus betriebstechnischen Gründen mit Abraum verhüllt, wird aber bald freigelegt werden. Der zweite Seitenkolk ist jüngeren Datums, liegt am linken Ennsufer 400 m unterhalb der beiden Ennsbrücken von Kastenreith und ist 6 m hoch und 4 m breit. Er ist 114
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2