Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1953

Zyklamen Schedlberger-Durnwalder Maria genannt! Ich liebe dich vor allen Blumen ob Sei meine Lieblingsblume liebes Erinnern dich mir so wert gemacht hat. deiner Eigenart, auch, weil ein mir einen Feiertag des Lebens in das Zimmer Deine edlen Schwestern bringen dunkelsäumigen Waldwegen, wo deine Blätter Ich aber suche dich, Milde, auf mich zu deiner Blüte führen. Zartleuchtend, den Kelch der Erde zugeneigt, st du den Fünfzack wie eine Krone. träg Sei ruhig Blumenkind, ich breche dich nicht! Trunkenen Auges sinne ich deiner Sprache nach, denn ich möchte dich verstehen, dir nahekommen, dir nachhorchen. Dein Leuchten spricht: Ich blühe und frage nicht wie lange, nicht warum. Strahle und leuchte aller Liebe, mir, dir und vielen Augen zur Freude; frage nicht weshalb. Klein ist mein Flecken Erde, bescheiden und engbegrenzt, auf ihn bin ich gestellt, auf ihn wirke ich nach Wille und Gesetz. Jeden Tag grüße ich mit glücklichem Leuchten, da er mir gegeben ist. Am Abend danke ich, mein Köpfchen neigend, um zu ruhen. Traum ist mir Leben und Leben ist Traum! Selig in das All verwoben, in Werden und Vergehen, atme ich. Meine Blätter schirmen mich wie Bruder und Schwester; heben ihre Schalen bittend empor, um Regen, Sonne und zu Dank an den Allerhalter. Zu ihnen stehe ich. Da ging ich heim und suchte Meinesgleichen, um auch so zu leben, zu lieben, zu atmen und zu ihnen zu stehen. Doch sie verstanden mich falsch, oder gar nicht. Manche lächelten über mich. Warum? Weil aller Sprache Sinn ver¬ worren ist, wo nicht die Herzen sprechen! Lebensweg=Weiser Leopold Wirth, Steyr Schnurgerade Soll'n die Pfade Sein auf unsrer Lebensbahn. Falsches Gleißen Gutzuheißen Wäre — Wahn. da nur Blendwerk Ohne Fehle Sei die Seele stets hilfsbereit. Und das Herz Willensstärke Lust am Werke Gram gefeit. Machen gegen Allem Schönen Freudig frönen, Gott und Welt verbunden sein; Liebe geben Und erleben Geister ein! Läßt die frohen 83

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