Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1953

130 Hinblick auf angeblich wichtigere Bau¬ vorhaben ablehnend gegenüberstehen, werden über kurz oder lang wohl auch seine Notwendigkeit einsehen. Vor unge¬ fähr 60 Jahren befaßte sich der Steyrer Gemeinderat erstmalig mit dem Projekt der Errichtung einer Stiege auf den Ta¬ bor. Im Jahre 1893 erwarb die Gemeinde im Wege eines Grundtausches einen 4 m breiten Geländestreifen, auf dem die Stiege längs der alten Stadtmauer errich¬ tet werden sollte. Bei näherer Ueber¬ prüfung der Geländeverhältnisse jedoch erwies sich dieses Grundstück als ungeeignet. Es bestand also schon damals trotz der geringen Bevölkerungszahl von etwa 22.000 Einwohnern das dringende Bedürfnis, den Verkehr in der Kirchen-, Gleinker und Schlüsselhofgasse zu ent asten Der Bau wurde am 9. April 1951 von der Baufirma Hingerl begonnen. Die Ueberwindung der Höhe von rund 36 m erforderten 243 Stufen zu je 14 cm. Der Bau der Stiege erforderte rund 300 m3 Erdbewegung, 80 m3 Felssprengung, 400 m3 Beton, 100 m3 sonstiges Mauerwerk und rund 2800 Arbeitsschichten. Die Baukosten beliefen sich auf 650.000 S. Die Gehlinie der Stiege vom Beginn bis zum Aus¬ tritt am Tabor beträgt 160 m, während bisher Friedhofbesucher vom Michaelerplatzüber Kir¬ 20 und Gleinker chen¬ Gasse bis zur neuen Leichenhalle etwa 700 m, über die Schlüssel¬ hofgasse etwa 1100 m zurücklegen mußten. Die Taborstiege Foto Bichler

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