Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1953

Margarethe Reischlco Bürgermeister Stadtrichter Wolf Händt Kosmas Mann (Ottilie Trutzenberger) (E. Alte) (A. Schmidinger) Bild: Deutsches Recht den, welche die öffentliche Sittlichkeit Um die Organisation der Freilichtauf¬ führungen hat sich Mag.-Rat Dr. Erlefried gefährdet hätten. Vor einigen Tagen ergah sich das Kuriosum, daß der Mesner der Krobath große Verdienste erworben, die Stadtpfarrkirche die Mittagsglocke einige Gesamtleitung und Inszenierung war klag los und meisterhaft von Hans Pernegger¬ Minuten länger läutete, nur damit die Pernegg durchgeführt worden. Vor allem Tonbandaufnahme für die Friedensglok¬ Vi¬ hat H. Pernegger-Pernegg mit einer ken von Luneville in der Szene aus der Franzosenzeit besonders schön werde. talität ohnegleichen die Belastungder Aufführung mit über 200 Laiendarstel¬ Da die Aufführung schließlich mit lern erfolgreich zu bewältigen vermocht. einem Startschuß eingeleitet werden und Es wurde von jedem Mitwirkenden be¬ sich in weiteren Szenen wiederholen sollte, verursachte die Beistellung eines Böller¬ merkenswert gut gesprochen und gespielt schützen weiteres Kopfzerbrechen. Der Hervorzuheben wären daher nur die be¬ erste Bewerber, der angeblich den stärk¬ sonders markanten Gestalten des alten sten Böller Oesterreichs besaß, behaup¬ Burgschmiedes Wieland (Walter Rad¬ tete, daß er seine „kleine Kanone“ einen moser), Ottokars VIII. (Alois Schmi¬ halben Meter in den Boden eingraben dinger), des Ratsherren Engelauer müßte, was jedoch der Schloßverwalter (Ant. Lang), des Stadtrichters (Eduard Alte), des Bürgermeisters Paumgartner nicht gestattete. Daraufhin entschied man sich für einen sogenannten „Donnerer“, (Dr. Hrad) und des Werndl (Maximilian einen großen Blechtrichter, der mittels Derflinger). Der von Professor Hans Pichler, dem Kustos des Steyrer Mu¬ einer Zündkapsel ein rollendes Geräusch erzeugt. seums, nach historischen Vorbildern ein¬ studierte „Schwertertanz“ der Messer¬ Aus den Berichten des stat. Referates ist zu entnehmen, daß die Leistungsschau zunft war in seiner Wiedererweckung nicht nur ein künstlerischer Genuß, son¬ von 57.000 Personen besucht wurde, der Kajak-Slalom, inkl. der vielen Zaungäste, dern auch eine kulturgeschichtliche Tat. Die vielen prachtvollen Pferde einzelner rund 20.000 Zuschauer aufwies und die auch während dieser Zeit stattgefundene Szenen wurden von Pferdebesitzern Steyrs und der näheren Umgebung lie¬ Aquarienausstellung 11.000 Besucher ver¬ zeichnete. Bei dem aufgeführten Fest¬ benswürdigerweise zur Verfügung ge¬ spiele waren sämtliche 5 Aufführungen stellt. Bei der Vorbereitungen mußten ausverkauft. immer wieder die bekannten Tücken des Objektes überwunden werden. So erwie¬ Festspielprolog. sen sich beispielsweise die ersten beiden Dr. Karl Bachner. Hengste des Werndl-Fiakers als zu aus¬ Euchallen, die ihr hier zum frohen geruht und unternehmungslustig, so daß Feste, / Zum Spiel erschienen seid, lieb zu befürchten war, daß sie das Publikum werte Gäste,/ Wir bieten freudig euch mit Sondervorführungen unterhalten wür¬ 122

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