116 den 30jährigen Krieg, den Widerstand der protestantischen Stände und der Bür¬ ger von Steyr gegen die mit Hochdruck arbeitende Gegenreformationgeriet, führten den vollständigen Zusammenbruch des gesamten Eisenwesensherbei. Die alten protestantischen Verleger, die früher den Rat beherrscht hatten, traten aus der Eisenkompagnie aus. Im Jahre 1625 sagte der neue Rat formell den Verlag auf. Unter dem Druck des Landesfürsten kam es nunmehr zur Auf¬ lösung der Eisenkompagnie und Einverleibung der Gewerke der Stadt in die 1625 neu gegründete Innerberger=Hauptgewerkschaft als drittes (Verlags¬ Glied. Damit verlor Steyr seine Vormachtstellung als größte Handels= und Industriestadt im Lande. Schwere Steuern, häufige Einquartierungen fremder Truppen etc. be¬ lasteten die Stadt immer mehr. Die geschulten Kräfte in der Eisenindustrie und deren Geldgeber, fast durchwegs Protestanten, wanderten aus. Im Jahre 1637 gab es in Steyr bereits 228 verlassene Häuser. 1645 konnte Steyr seine großen Schulden nicht mehr bezahlen und mußte die Regierung der Stadt ein Mora¬ torium bewilligen. Geschädigt wurde die Stadt noch durch den Abschluß eines Vertrages mit der privilegierten Kanal= und Bergbaukompagnie in Wien im Jahre 1798, vermöge dessen Steyr für immer auf ihre bisherigen Rechte als drittes Glied (Verlegerin) der Innerberger Hauptgewerkschaft, zu Gunsten dieser Gesellschaft verzichtete. Wenn sich die wirtschaftlichen Verhältnisse im Laufe der Jahre auch etwas besserten und Steyr als Industriestadt wieder größeres Ansehen errang, so er¬ langte die Stadt doch bis zum Ausgang des XVIII. Jahrhunderts nicht mehr die Bedeutung im wirtschaftlichen Leben Oesterreichs, die sie im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit inne hatte. GROSSTISCHLEREI Sege STEYR-NEUSCHÖNAU TELEPHON 2096 Bautischlerarbeiten Geschäftseinrichtungen Schulmöbel
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