den Türen alter oberösterreichischer Bauernhäuser oft diese seltsamen Buch¬ stabenreihen.*) Als Verfasser derselben galt der hl. Zacharias, Bischof von Jerusalem. Einen Beweis, daß solche Gebetsformeln auch in Steyr gebraucht wur¬ den, liefert ein Fund, der 1951 bei der Reparatur eines Fensterrahmens im 1. Stock des früheren Nonnenklosters, heute Promenade Nr. 3, gemacht wurde. In eine Messingfolie eingehüllt und eingemauert fand man eine „Wahre Abbiltung des gnadenreichen Kindlein Jesus bey denen Closter Jung¬ frauen der Annunciaten Coelestinnen in Steyr“ Kupferstiche mit dem Bilde der Gründerin des Ordens und den abgebildeten Pestbrief. ALTR — 7 + E PIIDE 1 • □ LP S P TADPZ D FBEZ 1 B P GINEB S Die Buchstaben unseres Pestbriefes, verglichen mit denen eines in Griffen gefundenen Benediktinerschildchens,') zeigen, daß der Griffener Fund alle Buchstaben unseres Steyrer Pestbriefes aufweist. Jeder der Buchstaben und jedes Kreuz symbolisiert ein lateinisches Gebet oder einen Spruch. Der Wiederaufbau des im Jahre 1727 abgebrannten Klosters wurde 1728 begonnen und in diesem Jahre dürfte auch der Fund eingemauert worden sein. 1 Pritz S. 525. 3Jahrgang 1920, S. 191. 3) So, z. B auf einer Türe des Besitzers Peillinger in der Ramsau: Z. D. I. A. B. 1. Z. S. A. B. Z. H. G. P. B. F. R. S. 4) Carinthia 1888, S. 172. 104
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