Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1952

Das Parapluie Von Othmar Capellmann Diel Nützliches der Mensch erfand, das liegt für jeden auf der Hand. Jedoch das Tüpfeschen am J, das ist und 6seibt das Parapluie! Wenn man es richtig überlegt: ein Dach, das man spazieren trägt! Man spannt es auf, man klappt es zu, ganz schlicht — und alles geht im Nu. Es schirmt vor Sonne, Regen, Schnee, kein Hagelkorn tut dir mehr wet; und wenn der Himmel heiter sacht, ewird flink ein Stock daraus gemacht. Im Notfall schirmt auch dieser dich und säst dich nicht /o leicht im Stich. Sei's, daß du dir den Fuß verstauchst, sei's, daß du eine Wasse brauchst. Im Alltags- und im Sonntagsrock beschirmt dich der beschirmte Stock. Kurzum — das Tüpfelchen am J, das ist und 6feibt das Barapluie! Goldregen Von Maria Schedlberger-Durnwalder Soldleuchtender, frühlingsseliger Strauch! Du darfst als Erster im jungen Lenze verschwenden, verschenken und beseligen. Leise fächeln im Morgenwind deine Zweige; der Fink ist gast und jauchzt sein Lied in die grünende Weite, deiner stummen Sprache seliger Künder. Sonnenüberströmt 6adest du im Licht, ein einzig Blühenwollen, Blühenmüssen. Birken umschirmen dich und die Zeder dunkest wintertreu an deiner Seite, im rauhen Mönchskittel um deine lichte Schönheit noch strahsender hervorzuheben. Nicht Selb des Hassens und Neidens trägst du, nein, Sonne und Licht in Blüten eingefanben, ist dein Kleid. 4. Der hauchzarte Rasen legt sich zu deinen Füßen, Sein und Wurzeln umschirmend in brüderlichem Dank. Mein Herz schlägt dir entgegen, beseligt, weil du nur wieder in voller Blüte stehst!

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