Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1952

S— 11 8 — — S 2 7 28 1 S O O 2 —— 7 2 W 2 S 1 S 1 —— A aussehen, wenn die Musik einen Steirischen spielt. Meine Frau belächelte mich mitleidig. „Dir fällt halt auch schon jeder Sprung schwer. Du bist zu dick! Sieh mich an, ich springe wie ein junges Reh!“ Ich machte nun wütend einen solchen Hopser, daß ich mit dem Kopf den Luster herunterschlug. „Das nicht, aber ich habe eine begründete Anti¬ pathie gegen das Springen. Denn bei dem ersten Sprung, den ich riskierte das war, als ich heiratete— bin ich auch schon hineingesprungen. Aber sage mir, werden junge Rehe wirklich 100 Kilo schwer? „Ich habe bloß 98 Kilo,“ schmollte meine Frau ärgerlich. Die Frauen¬ stimme im Radio: „Einen Meter vom Tisch aufstellen, mit den Fingern auf die Tischkante stützen, Arme einbiegen!“ Ich holte schnell das Zentimetermaß aus der Nähmaschinenlade, um die Entfernung auszumessen. „Mache doch keine Dummheit! Wenn 's nur beiläufig stimmt“, wies mich meine bessere Hälfte zurecht. Nun geschah das Malheur. Der Küchentisch hatte mit unserem Staate eine Aehnlichkeit, er stand nämlich ebenfalls auf schwachen Füßen. Als sich an der einen Seite meine Frau mit 98 Kilo und ich mit 107 Kilo auf die Tischplatte stützten, während gegenüber meine Tochter, ein leichtes Mäderl, und mein Bub, ein Krepierl mit Fliegengewicht, übten, waren die Massen augenscheinlich ungleich verteilt. Der Tisch kippte um und die ganze Familie lag am Boden bei den Lusterscherben. Es floß bereits Blut. Das Radiokommando ließ uns nicht Zeit die Verwirrung näher zu be¬ trachten. Ein neuer Befehl: „Hinter einem Sessel aufstellen. Linker Arm an 48

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