erwachende Kind noch vor, daß es mir das Händchen hinhalte, sagte noch Worte des Dankes, schoß hinter den Ofen und jauchzte. Ich aber ritt davon und an meinem Rücken klöpfelten die Heiligen in der Kirche und in den Türmen schrillten bei jeder Bewegung die Glöcklein. Als der Mann mit mir empor¬ gestiegen war bis zu den Höhen des Bürstlings und sich dort wieder die Schnee¬ scheiben festband, da fragte ich ihn, warum denn die Drachenbinderin allfort jauchze und lache. „Das ist kein Jauchzen und Lachen, liebes Waldbauern¬ büblein“, antwortete mir der Mann, „die Drachenbinderin hat eine böse Krankheit zu tragen. Sie hat jahrelang so ein Schlucken gehabt wie eins bei Verkühlungen oder sonst wie bekommen kann; sie hat nicht darauf geachtet, hat die Sach' übergehen lassen und so ist nach und nach, wie der Bader sagt, das Krampfschreien und Krampflachen daraus geworden. Jetzt ballt sich ihr Eingeweide zusammen und wenn sie in der Erregung ist, so hat sie die starken Anfälle. Sie kann schier keine Speisen mehr vertragen und sieht den Tod vor Augen.“ Ich entgegnete kein Wort, blickte auf die schneeweißen Höhen, auf den dämmerigen Wald und sah, wie wir an dem reinen Sonntagnachmittag sachte abwärts stiegen gegen mein Heimatshaus. Ich dachte, wie ich die Kirche, die ich zum Vermächtnis bekommen, nun aufstellen wolle in der Stube und darin Gottesdienst halten, und daß jetzt Vater und Mutter den weiten Weg nach dem Pfarrdorfe nicht mehr zu machen brauchten. Mein guter Gaul schritt geduldig dahin und allweg klingelten hinter mir — die Metallglöckchen in den Türmen. Was läuteten sie?... Die alte Drachen¬ binderin ist gestorben. 8 Spezialhaus KONDITOREI FÜR WEISSWAREN, CAFE WASCHE, FEDERN UND O BETTWAREN RUDOLF Casl (Fischer & chmial STEYR STADTPLATZ 3 STEYR, STADTPATZ 1 TELEFON 410/2 (Geleson 199 54 27 62
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