schen Sprache zu explizieren und zu lesen“). Wunder wird wegen seiner Lehr¬ tätigkeit als Begründer der evangelischen Lateinschule angesehen, die später zu hohem Ansehen gelangte'). Nach Prevenhuebers) wohnte einige Jahrzehnte später, im Jahre 1568, auf Schloß Rosenegg der Medikus Andreas von der Brucken, ein kaiserlicher Diener, den die Leute allgemein „Monsieur Sani“ nannten. Um diese Zeit erwähnt auch Thomas Brunner, Rektor der Lateinschule, in einem an den Bürgermeister Sebastian Pischinger gerichteten Schreiben die Doktoren Bern¬ fues und Crainer, ohne jedoch deren Berufstätigkeit näher anzugeben?) Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts wirkten in Steyr vier „bestellte Stadtärzte. Vor dem Jahre 1575 war der „edle und hochgelehrte“ Dr. Lau¬ renz Zimery als Medikus tätig. Nach seinem Tode vermählte sich im ge¬ nannten Jahre seine Gattin Walpurga mit Magister Johann Schmidin¬ ger“), der wahrscheinlich um 1604 aus dem Leben schiedn) Im Jahre 1572 wurde Dr. Maternus Hammer von der Stadt in Bestallung genommen. Seine jährliche Besoldung betrug 100 Gulden, außer¬ dem bekam er für Holz und Wohnungszins 25 Gulden*). Während seiner zwanzigjährigen Tätigkeit als Arzt erwarb er sich ein beachtliches Vermögen. Um je zwei Studenten aus Leipzig und Steyr das Studium an der Leipziger Universität zu ermöglichen, stiftete er ein Kapital von viertausend Gulden. Er war unverheiratet und wohnte im Hause des Matthäus Urkauf. Nach seinem Tode im Jahre 1591 entdeckte man anläßlich der Verlassenschafts=Inventur in einer im Vorhaus zu seiner Wohnung stehenden unversperrten Truhe unter Hadern und alten Schuhen eine nicht unbedeutende Geldsumme. „Dr. Mathern“ wie er in den Ratsprotokollen genannt wird, fand seine Grabstätte in der Pfarrkirche, an der Südseite „beim kleinen Türl“ls. Am 15. Juni 1592 ernannte der Rat den Steyrer Dr. Wolfgang Ortner zum Stadtphysikus“). Im Dezember 1575 gewährte ihm die Stadt ein Stipendium zum Besuch der italienischen Universität Padua, doch knüpfte sie daran die Bedingung, daß er sich ordentlich aufführe und seinen Studien fleißig obliege"). 1577 kam Ortner wieder in seine Heimat und bat um weitere Hilfe zur Erlangung der Doktorwürde. Rasch vollendete er in den folgenden Jahren seine Studien, so daß er 1580 schon den Rat um Aufnahme als Stadt¬ Sr E 6 —9 68 □ S A 0 855 G 2 SIIINN — Harnbeschauender Arzt und Wundarzt - Holzschnitt aus N. Zamorensis, Spiegel des menschlichen Lebens. Augsburg, Bämler, 1479. arzt ersuchen konntet). Seine Bitte aber konnte wegen Dr. Hammer und der vielen „beschwerlichen Auslagen“ noch nicht erfüllt werden. Im nächsten Jahre 106
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