98 Eines hat sich jedenfalls mit Sicherheit erwiesen, daß ein blinder, d. h. nicht biologisch wohldurchdachter Angriff von Schädlingsgebieten mit gefähr¬ lichen Giftmitteln das Kind mit dem Bade ausgießt, uns unserer natürlichen Helfer beraubt und immer unnatürlichere Verhältnisse schafft. Dagegen ist die bei allen wahrhaft neuzeitlichen Forstwirten so höchst begrüßenswerte Be¬ mühung, im Alpenvorland den hier allein bodenständigen Mischwald an Stelle der trostlosen „Stangenäcker“ wieder einzuführen, ein sehr wertvoller Weg zu naturgemäßeren Verhältnissen. Gleichlaufend damit muß eine ihres hohen Wertes bewußte Hege und Pflege der „Heckenlandschaft“ im weitesten Sinne des Wortes gehen, die nach wie vor durch Klein= und Kleinstgehölze, durch Pflege und Pflanzung dichter „lebender Zäune“ der Aushagerung des Bodens Einhalt gebietet und auch unsere bäuerliche Landschaft so schön und gesund erhält, wie sie trotz so vieler schwerer Zeiten noch geblieben ist. Natur¬ gleichgewicht vor allem! Zum Schlusse sei noch zweier guter Freunde aus dem Kerbtierreich gedacht, die uns sogar zutraulich in die winterliche Stube gefolgt sind: des Marien¬ käferchens und des Goldauges. Beide haben diesen Weg natürlich nicht um unserer schönen Augen wegen angetreten, sondern um in aller Stille bei uns zu überwintern und womöglich dabei die kaum gänzlich vermeidbaren Blatt¬ läuschen von den Topfpflanzen wegzufressen, denn das ist ihre Ernährungs¬ grundlage. Das Goldauge ist den Libellen verwandt und eine der anmutigsten Erscheinungen unter den Kerfen. Seine in der Ruhe über dem zarten, gelb¬ grünen Körperchen dachartig gefalteten, äußerst fein geäderten Flügel haben ihm den Namen Florfliege eingetragen. Seine Eierchen pflegt das Goldauge an dünnen Stielchen an Blattpflanzen zu befestigen, Gebilde, die in alten Naturgeschichten irrtümlich noch als der Pilz Ascophora ovalis beschrieben wurden. Die Marien= oder Kugelkäfer, die Coccinelliden, sind in über 1000 Arten auf der Erde verbreitet und es dürfte kein Volk geben, bei dem sie nicht beliebt, ja sogar mit Ehrennamen ausgezeichnet sind, wie z. B. ihr Hauptname, dann: Gotteskühlein, Sonnenkäferl, Ladysbird, Vache à Dieu. Die bekannteste Art ist der Siebenpunkt. Allen gemeinsam ist bei geringer Größe die Halbkugelgestalt des Körpers, die prachtvollen, glänzenden Farben und der eigentümliche, dem Menschen nicht unangenehme Geruch seines Blutes, von dem die Kugelkäferchen bei Gefahr aus den Gelenken kleine Tröpfchen austreten lassen, die ihnen Feinde und sogar bissige Ameisen fernhalten. Erzeugung und 8250 FOLSTERNDEE Reparatur sämtlicher Polstermöbel und Matratzen 7 KARL tenfkae 52 SIEYR, Leopold-Werndl -Straße 5-7 & Telefon 536/8
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