wurf aber doch an eigenwillige persönliche Gestaltung eines Themas, wie etwa das „Kripperlschild“, das die Reihe der hier ausgewählten Schilder beschließt. so Ordnet man übrigens die verschiedenen Eindrücke nach Kunstepochen, wird man auf einen Umstand aufmerksam, der jedem Schild seine ganz be¬ stimmte Stelle in der Reihe zuweist. Freilich ist allen diesen Gebilden deko¬ rative Gesinnung gemeinsam, die von schöner Linienführung lebt, aber jedes dieser Schilder unterscheidet sich von den übrigen durch das Ausmaß des schmückenden Beiwerkes und die Art und Zahl der dafür aufgewendeten Schmuckmotive. Die zeitliche Folge ergibt sich aus einem immer höheren Grade der Bereicherung, die allerdings nicht gleichzeitig als eine Steigerung des künstlerischen Wertes gedeutet werden darf. Eher ist das Gegenteil wahr: daß nämlich mit dem allmählichen Schwinden des Empfindens für edle Ein¬ alt und stille Größe der Hang nach Inhalt wächst und aus diesen Zeichen des unentwegt sich wandelnden Geschmackes allein schon die zeitliche Folge der einzelnen Schöpfungen bestimmbar ist. Zeichnung 1: 8 2 SZOKS NO S S G W Serachsent seerantenenrschentsahetcheinhenite 8 205 0 I ∆ 66mege TLAE 8 T E 5# S K E Da ist zunächst das Schild „Zum weißen Lamm“ (Zeichnung 1) am Hause Stadtplatz 28, dem Rathause gegenüber, dem an Schönheit und Rein¬ heit der formalen Gestaltung nur noch ein einziges der anderen Renaissance¬ childer Steyrs ebenbürtig ist. Klar abgegrenzt in den einzelnen Teilen, treten Trägerfüllung, Bekrönung, Spindelblume, Schildfigur und deren Umrahmung zu einem wohlausgewogenen Ganzen zusammen. Die ersten drei Elemente verwenden den Rundstab zu ineinander verschlungenen Spiralen, und die 67
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