Die Stadttare von Steyr Von Prof. G. Goldbacher. Die Stadt hatte im 15. Jahrhundert infolge der ständigen inneren Kämpfe der Regierenden und der anstürmenden Hussiten, Magyaren und Türken ihren Wohlstand eingebüßt und konnte sich nur durch starke Befestigungen vor dem Eindringen der fremden Soldateska schützen; daher rühren die meisten Wehrbefestigungen aus dieser Zeit her. Durch Ringmauern und Tore wurden alle Zugänge geschützt, so daß mit Ende des Jahrhunderts nicht weniger als 15 in die starken Ringmauern eingebaute Tore, bzw. Tortürme vorhanden waren von denen heute nur mehr 5 stehen, während die übrigen der Ausdehnung des Gemeinwesens und dem gesteigerten Verkehr weichen mußten. In dem ausgezeichneten, unten angeführten Artikel des Ing. Berndt wird zum erstenmale das Befestigungswesen in Steyr gründlich und anschaulich dargeboten. Die Steyrdorfer Befestigung endete beim Ortstor in der Schlüsselhofgasse (abgebrochen 1891) und enthielt auch das Brittinger¬ tor über der Kirchengasse (Apotheke Dunkl). Es wurde 1843 abgerissen. Im selben Jahre fielen auch die Tore ∆ über der Gleinkergasse beim Gasthof „Stern“, ferner jenes über der Schuhbodengasse (früh. Bruch¬ Gleinkertor. Nach einem Aquarell von Ing. Berndi. boden), wo am Wieserfeldplatz ein halbrunder Turm noch daran erinnert, und endlich das über die Sierninger¬ straße gespannte Frauentor unweit der noch heute daran erinnernden Frauenstiege. Zwei mächtige Brük¬ kentore über die Steyr und über die Enns sperrten in Zwischenbrücken den Das Tor im Oertl. Zugang zur Stadt. Auf dem Ennstor Nach einer Radierung von A. Lebeda. waren die beiden Ritter abgebildet, an 68
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