auf über die wirtschaftliche Tüchtigkeit der Gipflmarie. Er machte ihr ein großes Kreuz und sagte: „Gutn Ausstand, Gipflmarie!“ Die Gipflmarie schlug in der Toreinfahrt ein Lamento auf: „Mir geht alles schief; jetzt ist mein Koffer auch noch hin!“ Da sagte die Neueinstehende, die hinter ihrem Gepäck herging: „Kannst den meinen haben, i brauch ihn nimmer! Dann trat sie an das Haus und stellte sich dem Bauer vor: „I wär die neue Häuserin und heiß Spitzjuli!“ „Spitzig gnug schaust aus sich der Stumpfl und ließ dachte chlauen Mausäuglein mi߬ seine trauisch forschend an ihrer knochigen Gestalt auf= und niedergleiten. Die Spitzjuli war eine ziemlich ge¬ Person, eine, von denen man setzte sie hätten die Ueberfuhr ver¬ sagt, säumt. Außerdem ähnelte sie mit ihrem langen Kinn auch der Stumpfl¬ Grete, Gott habe sie von Herzen selig. gefiel ihm gar nicht, die Neue. Sie Die merkte das wohl, zuckte die Achseln und sagte gleich: „Na ja! Wie der Bauer halt meint!“ Darauf sagte das Bäuerlein zö¬ gernd: „Probieren wir's halt! Man ist ja gleich wieder auseinand!“ Auf das hin kniff sie nur ihre chmalen Lippen fest aufeinander. Dann gab sie sich einen energischen Ruck und fragte mit hartem Ton¬ fall: „Stumpflbauer, kann i gleich auspackn? „Auspackn kannst schon!“ Dabei dachte er sich: „Aber i mein halt, du er packst bald wieder ein!" Und zeigte ihr die Dienstbotenkammer. Sie schaute nicht rechts noch links, — ging in die Kammer und packte ihre Sachen aus. Als der Koffer leer war, sagte der Stumpfl: „Das Köfferle tun wir derweil da in die Werkzeugkammer neben der Haustür; da hat man's gleich bei der Hand!“ Die Wirtschafterin aber meinte: „Der einen da unten ist der ihre zerbrochen, i gib ihr den meinen! „Meinst nit, du könntest dein Köf¬ ferle selber noch einmal brauchen?“ forschte grausam lächelnd der Stumpfl. Die Neue schnitt kurz ab: „I brauch mein Köfferle nimmer!“ Abends, als die Spitzjuli am Herd das Geschirr wusch, kam der Stumpfl — — 103
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