Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

Mitten in großer Zeit Als das deutsche Volk am Beginn dieses Jahrhunderts über die Schwelle des Jahres 1914 trat, ahnte es nicht, daß nun fast drei Jahrzehnte schwerster Prüfungen und Läuterungen kommen würden, um durch sie zur Neugeburt und höchster Bewährung empor zu steigen. Der erste dreißigjährige Krieg Deutschlands war ein Krieg innerhalb des eigenen Volkes, geboren aus dem Fluch innerer Zerrissenheit, geschürt von dem Wahnsinn religiöser Unduldsamkeit — und sein Ende war jahr¬ hundertlange Machtlosigkeit in der ganzen Welt. Deutschland war zum Spielball Englands und Frankreichs herab¬ gesunken. Im eigenen Land waren wir uns gegenseitig zum Spott; und im Bruderzwist vergaßen wir unsere ureigenste Sendung —die Führung Europas aufzunehmen, wie es der Größe unserer Art seit dem Beginn der Kultur aufgetragen war. Erst Bismarcks Genie erzwang gegen den Willen eifersüchtiger und kleindenkender Fürsten die erste Einheit der deutschen Stämme. Aber dieser begnadete Führer der Deutschen wurde, ehe sein Werk reifen konnte, mit Undank und Verblendung von seinem Platz gestoßen. Und hinter ihm schlich — — geführt von überheblichem Herrscherwahn die Horde der internationalen Volksverderber einher: Marxismus, Zentrum, Freimaurertum und Alljuda. So müssen schon die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts als die Geburtsstunde jener Zeiten betrachtet werden, die das deutsche Volk in einen neuen, fast wieder dreißig Jahre währenden Krieg getrieben haben, der im August 1914 mit all seinen Schrecken in Erscheinung trat. Und nochmals sanken wir tief und zerfleischten uns gegenseitig am Ende des unglückselig verlorenen Krieges 5 zum Hohngelächter aller offenen und getarnten Feinde. Aber wie Friedrich der Große trotz höchster Bedrängnis und rings von Feinden umgeben, Deutschland hochhob, so stand am Abgrund des Jahres 1918 seiner Sendung harrend, schon Adolf Hitler, der neue Führer der Deutschen, um das Schicksal Europas von Grund auf zu wenden. Der Sinn seiner Tat war, daß der damalige Opfergang des deutschen Volkes durch Leid und Erniedrigung hindurch zur Vollendung unserer völ¬ kischen Einheit führe. Noch mehr! Die letzten zwei Jahre haben der ganzen Welt mit er¬ schreckender Klarheit enthüllt, wie nahe Europa am Rande völliger Ver¬ 4 49

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