Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

drahtet. Sowohl dem Herrn Doktor als auch dem unschuldigen Seppen blieb bei dieser Feststellung die Spucke weg. Seppens Mannentreue war wohl wieder her¬ gestellt, aber seine Rachegier wuchs bösartig an, als er sich wieder in Gleichraming einfand. Die Schuld an dieser Telegrammverstümmelung konnte nach seiner Meinung nur der dortige Postmeister haben. Also erschien Sepp im Postamt und schlug Krach über die unselige Drahtnachricht. Der Postmeister schwur mit allen gebräuchlichen echten Eiden, daß ihn keine Schuld treffe und das entstandene Mißverständnis ewig unerklärlich bleibe. Aber das war für Sepp kein Trost und er nannte den Postmeister in schlichter und überzeugter Weise einen „Teppen“. Der so taxfrei ernannte Postmeister hin¬ wieder konnte sich nicht erinnern, daß „Tepp“ in der Beamtenhierarchie ein er¬ strebenswerter Titel sei und lehnte bescheiden, aber ein für allemal ab. Sepp Hinterwinkler aber in seiner Geberlaune behauptete, daß dieses vielsagendePrä¬ dikat eher zu wenig als zuviel wäre und seine Munifizenz heute einmal sich keine Schranke auferlegen wollte. Der Herr Postmeister blieb verstimmt und wollte auf jeden Fall die neue Standesbezeichnung als Irrläufer zurückbefördern. Sepp dagegen beharrte gro߬ mütig darauf, daß man gern Geschenktes nicht mehr zurücknehmen kann. Das Posthorn litt sehr unter dieser Disharmonie und befreite sich bald darauf in einer schmetternden Klage —beim zuständigen Bezirksgericht. Ueber Seppens Titelverschwendung runzelte daraufhin die Gerechtigkeit dro¬ hend ihre Brauen. Eines unschönen Tages erhielt der beklagte Josef Hinterwinkler eine Vorladung zum Gericht wegen Beleidigung einer Amtsperson. Sepp folgerte scharfsinnig, daß das ganze Schlamassel nur im Interesse seines getiebten Jagdherrn zum Ausbruch gekommen ist und da dieser Jagdherr zugleich Aeesen Peseteen bn ere sermngessieineies dien ne eneiinelenescbenen □ e Tähterren es¬ BAE8 1mit 20 Tabletten 313

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