Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

gen angetreten waren. Immer wieder hallten die Startschüsse über den Platz, auf dem die Mannschaften um den Weiterverbleib in den Bewerben kämpften. Die HJ. stellte nicht weniger als zehn Mannschaften. Zu gleicher Zeit traten Sonderformationen zum Vierer¬ kampf an, der in den Bewerben 100=Meter¬ Lauf, Weitsprung, Keulenweitwurf und Klein¬ kaliberschießen Eine ausgetragen wurde. Freude war es, die Jungen der Flieger=HJ. auf dem Exerzierplatz in Gleink zu besuchen 60 Jungen waren mit ihren Modellen aller Klassen —es waren zwei Flugmodelle mit Benzinmotoren dabei — zum Start angetre¬ ten. Da aber mit den rein sportlichen Wett¬ kämpfen auch die kulturellen verbunden waren, löste im Wettbewerb ein Fanfarenzug den anderen ab, trat ein Spielmannszug nach dem anderen vor dem Schiedsgericht an Immer wieder wurde das Spiel überprüft im Stehen, Marschieren und bei den einzel¬ nen Wendungen. Im Parteiheim warendie Mädel zum Wettstreit vereint, vor allem die Spielscharen der Untergaue, die ihr Können im Instrumentalspiel unter Beweis zu stellen hatten. Vom Adolf=Hitler=Platz aus star¬ teten die Jungen der Motor=HJ. mit ihren Maschinen, um auf der 50 Kilometer langen Wertungsfahrt einen Beweis ihres Könnens abzulegen. Oberführer Meier begleitetedie Jungen in einem Ge¬ : ländewagen auf ihrem Weg. Es war eine Freude, die Jungen zu sehen, wie sie wohl von oben bis unten mit Staub und Schmutz¬ pritzern bedeckt, aber mit vor Begeisterung leuchtenden Augen daherkamen, wie mit ihrer Maschine verwachsen. Zur gleichen Zeit als die Jungen der Motor=HJ. mit ihren Maschinen losbrausten, starteten im Zeltlager die Mannschaften des Wehrsport=Fünfkampfes zum 20=Kilometer=Gepäcks= u. Orientierungs¬ marsch. Den Lauf über die 200 Meter lange Hindernisbahn, die gleich zu Beginn des Kampfes hohe Anforderungen an sie stellle, hatten sie schon hinter sich und so zog Mann¬ chaft um Mannschaft los. Nachdem sie in den eingelegten Zwangspausen ihre Aufgaben in Entfernungsschätzen, Kartenkunde, Zielan¬ * prache u. ä. gelöst hatten, kehrten sie nach drei Stunden wieder ins Zeltlager zum KK.= Schießen und Handgranatenzielwerfen zurück. Kaum war die letzte Mannschaft eingetroffen die Anzahl der Punkte für die Bewertung ausgerechnet, rüstete schon das ganze Zelt¬ lager zum Empfang von Generalmajor Kohl. Der General, der dann auch mit dem Gebietsführer und den HJ.=Verbindungsoffi¬ zieren eintraf, richtete an die Jungen nun Worte der Anerkennung über ihre vormilitäri¬ sche Ausbildung, über ihre Leistungen auf diesem Gebiet. Generalmajor Kohl überreichte dann der siegreichen Mannschaft des Bannes Linz=Stadt im Wehrsport=Fünfkampf Bücher¬ preise mit einer eigenhändigenWidmung des Befehlshabers des Wehrkreises 17, dessen Grüße er den Jungen auch überbrachte. Ein Lagerabend, der unter dem Motto „Jungen und Soldaten“ stand, und der in einer Folge von Liedern und Worten die Kameradschaft zwischen Jungen und Soldaten zum Ausdruck brachte, beschloß den Tag. Ein Musikzug eines Flakregimentes, ein Musikzug der HJ. spielten und ein Jungenchor der Hitler=Jugend sang. Zur ganz besonderen Freude der Lagerteil¬ nehmer, aber auch der vielen Besucher dieses Abends, traf unerwartet der Gauleiter ein. Bei den großen Schauvorüfhrungen am Sonntagnachmittag hatten sich Stellvertreten¬ der Gauleiter Opdenhoff, Kreisleiter Holzinger von Steyr und eine Anzahl der Leiter anderer Kreise unseres Gaues, SA.=Gruppenführer Giesler und die Gene¬ rale Riebesam und Kohl mit vielen anderen Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht am Amateur=Platz als Ehrengäste eingefunden. Wieder marschierten die fünf¬ hundert Fahnen über den Platz, zum zweiten Male ein erhabenes Bild. Dann begannen die Schauvorführungen und zeigten in pausen¬ loser Aufeinanderfolge einen Querschnitt aus der Sportarbeit der Hitler=Jugend. Vor allem war es die tadellos gebrachte Gymnastik der Mädel, die das Besondere dieser Sporterzie¬ hung zum Ausdruck brachte. Lustig anzusehen die Gymnastik und die Tänze der Jung¬ mädel. Wuchtig im Aufbau und exakt in der Vorführung die Laufschule der Jungen. Alles zusammen ergab ein Bild von Kraft und Ge¬ wandtheit, Schönheit der Bewegung, Zucht und Disziplin. Zwischendurch wurden die Ent¬ cheidungen in den Staffeln gebracht, und orgten die Pimpfe mit einer lustigen Sack¬ staffel und dem Zeltprellenfür Heiterkeit. Dann war die Reihe an den Sonderforma¬ tionen, wobei die Flieger=HJ. ihre Modelle über den Platz fliegen ließ und oben am Himmel ein HJ.=Segelflieger seine Kreise zog, die Marine=HI. Winken zeigte, während die Motor=HJ. alle Register ihres Könnens spie¬ len ließ, angefangen von waghalsigen Fahr¬ ten zu Zweit und zu Dritt, bis zu Uebungen in der geschlossenen Formation und Kradexer¬ zieren. Der aufrichtige Beifall, der ihnen am Schluß für ihre wirklich von hohem Können zeugenden Darbietungen zuteil wurde, hatte seine volle Berechtigung. Noch einmal, nachdem alle Sieger und Siegerinnen aus den heißen Kämpfen dieser Tage aufmarschiert waren, er¬ griff Gebietsführer Keß das Wort, ermahnte die Jungen und Mädel, nicht nachzulassen in 295

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