Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

chen Leitung blieben nicht verschont. Am Ebenforst wurden zwei Pferde, Haflinger,vom Blitz erschlagen. 5. Pichlern. Unter außerordentlick # großer Beteiligung wurde in Sierning der Industrielle Fritz Wochenalt, Gesellschaf¬ ter der Firma R. u. F. Wochenalt, Kunst¬ mühlen= und Sägewerksbesitzer in Pichlern, Weltkriegstéilnehmer und Oberleutnant der Reserve, welcher nach längerer Krankheit einem heimtückischen Leiden erlegen warzu Grabe getragen Fritz Wochenalt, der im 54. Lebensjahre stand, war ein Mann von untadeligen Charakter sowie ungewöhnlicher Tatkraft und Energie,dabei wohltätig und aufgeschlossen für alle notwendigen Belange so hatte er noch kurz vor seiner Erkrankung für die Errichtung der Wasserleitung in Pich¬ lern eine Spende von 5000 Reichsmark zu¬ gesichert. Steyr. Die 68jährige Private Marie Rapp sowie der techn. Beamte i. R. Jo¬ hann Kumpf im 84. Lebensjahre, sind nach einem arbeitsreichen Leben verschieden 7. Dietach. Im Dürnbergerhäusl — in Dietachdorf Nr. 6 brach um halb 3 Uhr früh ein Brand aus, dem das ganze Anwesen zum Opfer fiel Aschach a. d. Steyr. Unerwartet schnell schied der erst 47 Jahre alte Pg. Franz Stöger aus dem Leben. 9. Steyr. An der Unversität Wien wurde Adolfine Landa, Steyr, zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert 11. Kleinreifling. Bei Sprengungen an der Bahnstrecke in Kleinreifling löste sich ein ungefähr 160 Kubikmeter großer Felsblock und brachte eine große Menge Geröll zum Absturz. Der Felsblock blieb auf einer der Stufengeschoße, die in den Felsen gesprengt wurden liegen, während das Geröll auf die Holzverschalung fiel die zum Schutz der Strecke errichtet wurde. Dabei wurden von den Arbeitern einer Baufirma vier schwer, davon einer lebensgefährlich, und zehn leicht verletzt. Infolge des Gewichtes desGerölls drohte die Verschalung einzustürzen, so daß die Züge diese Stelle nicht befahren konnten Der Personenverkehr wurde durch Umsteigen und Autobusse aufrechterhalten. 12. Ternberg. Der Kaufmann Gustav Klinger verschied plötzlich infolge eines Schlaganfalles. 16. Weyer. Das am Saurüßl gelegene Kleinedtbauerngut wurde von einem Blitz¬ schlag getroffen und eingeäschert. Das Bauern¬ gut ist, obwohl es fünf Blitzableiter schützten nicht nur jetzt, sondern auch in den Jahren 1923 und 1927, also bereits dreimal, durch Blitzschlag vollkommen eingeäschert worden 294 Man vermutet, daß eine unterirdische Wasser¬ ader usw. die Ursache dieser häufigen Un¬ glücksfälle ist. 19. Steyr. Zur Eröffnung der Sporttage der Hitler=Jugend des Gebietes und Ober¬ gaues Oberdonau vom 9. bis 13. Juli stan¬ den die Jungen und Mädel des ganzen Gaues zum ersten Male auf dem Adolf¬ Hitler=Platz in Steyr. Hier erklärte ihnen der Gebietsführer, nachdem sie der Oberbürger¬ meister begrüßt hatte, warum er sie alle ge¬ rade nach Steyr gerufen hatte. Der erste Führerappell, den die Hitler=Jugend durch¬ ührt, soll in der Stadt abgehalten werden, aus der einmal der erste Jugendführer her¬ vorging, von der aus unser Gauleiter zum ersten Male die Jugend Oberdonauszusam¬ mengefaßt hatte. Unsere Jungen aber, die in den Einheiten marschieren, bereiten sich vor Soldaten zu werden. Daher wollen sie mit Menschen zusammen sein, die Tag und Nacht arbeiten, damit die Waffen des deutschen Soldaten die besten der Welt sind. Große Aufgaben harren der Jugend, die heute heran¬ wächst, um so härter muß die Erziehung, um so strenger die Zucht und um so größer der Wille sein. Unter diesem Gedanken eröffnete der Gebietsführer die Sporttage 1941. Eines der größten Zeltlager der Hitler=Jugend war auf dem Trabrennplatz aufgebaut; einmal um die Unterbringung der Wettkämpfer sicherzu¬ tellen — die Mädel wurden nur in Privat¬ quartieren untergebracht —, zum anderen aber auch um den zum Führertreffen der Hitler¬ Jugend nach Steyr kommenden Jungen und Mädeln, um den vielen Erwachsenen von Steyr einmal ein vorbildliches Zeltlager vor Augen zu führen. Die weißen Zelte waren im großen Rund aufgestellt. Nichts fehlte, was zu einem vorbildlichen Zeltlager gehört; an¬ gefangen von den besten hygienischen Einrich¬ tungen bis zur Lautsprecheranlage, Telephon¬ leitung usw. war alles vorhanden. Ein ge¬ waltiges Tor aus langen, ungeschälten Stäm¬ men bildete den Eingang und ihm gegenüber wachte ein riesiges Schwert über den weißen Zelten. Draußen vor dem Tor aber war am Samstag eine Wache aufgezogen, die gleich¬ am zum Sinnbild der Kämpfe dieses Tages wurde. Zwei Soldaten und zwei Hitler=Jun¬ gen standen Wache bei den Kanonen,die links und rechts vom Eingang aufgebaut waren. Kameradschaft zwischen Jungen und Soldaten galt dieser Tag und ein Zeugnis der vormilitärischen Erziehung der Hitler¬ Jugend legten die Kämpfe ab. Der erste der Sporttage brachte einige der wich¬ tigsten Entscheidungen. Am Vormittag ge¬ hörte der Amateur=Platz den Staffelläufern und =läuferinnen, die zu den Vorentscheidun¬

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