Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

worden waren. Die sowjetrussische Luftwaffe hatte im selben Zeitraum 4725 Flug¬ zeuge verloren, davon 1392 im Luftkampf, 112 durch Flakabschuß und 3221 am Boden vernichtet. Die bisher gezählten Gefangenenzahlen belaufen sich auf mehr als 160 000. Bei der Hartnäckigkeit der sowjetrussischen Verteidigung und den er¬ bitterten Ausbruchsversuchen überstiegen die blutigen Verluste des Feindes die Zahl der Gefangenen um ein Mehrfaches. Die eigenen Verluste waren imge¬ samten erfreulich gering. Bis zum 5. Juli war die Zahl der Gefangenen auf rund 300000 angewachsen. Mit der Doppelschlacht von Bialystock und Minsk wurde die größte Material¬ und Umfassungsschlacht der Weltgeschichte abgeschlossen. 323898 Gefangene, da¬ runter mehrere Kommandierende Generale und Divisionskommandeure, fielen in deutsche Hand. 3332 Panzerkampfwagen, 1809 Geschütze und zahlreiche Mengen an sonstigen Waffen wurden erbeutet oder vernichtet. Damit hatte sich die Gesamt¬ zahl der bis Mitte Juli an der Ostfront eingebrachten Gefangenen auf über 400 000 erhöht. Die Zahl des erbeuteten oder vernichteten feindlichen Materials war bis zu diesem Zeitpunkt auf 7615 Panzerkampfwagen und 4423 Geschütze angewachsen. Die Sowjetluftwaffe verlor bis Mitte Juli insgesamt 6233 Flugzeuge. Vom nördlichen Eismeer bis zum Schwarzen Meer ist die Wehrmacht des Großdeutschen Reiches seit dem 22. Juni 1941 angetreten, um den bolschewistischen Weltfeind zu vernichten und Europa endgültig von der bolschewistischen Gefahr zu befreien. Seite an Seite mit den siegreichen Verbänden unserer Wehrmacht kämpfen die Truppen unserer Verbündeten: Finnland, Rumänien, Slowakei, Un¬ garn, Italien, kämpfen die Freiwilligen aus Spanien, Dänemark, Norwegen, Frankreich. Europa ist unter der Führung Deutschlands zum Entscheidungskampf angetreten. Der gewaltige Aufmarsch der Weltgeschichte hat den Ostkrieg ein¬ geleitet. Von Ostpreußen bis zu den Karpaten reichen die Formationen derdeut¬ schen Ostfront. Im Norden schließen sich die finnischen Freiheitskämpferunter Marschall Mannerheim an, im Süden deutsche und rumänische Soldatenunter Staatschef Antonescu. Die Aufgabe dieser Front ist nicht mehr der Schutz ein¬ zelner Länder, sondern die Sicherung Europas und damit die Rettung Aller. — Ein Wanderbündel Albert Bachner. Unweit der Straße, unter alten Linden, Da lag ein Wanderbündel, herrenlos; Hoch hing der Weg; durch eine Schlucht ergoß Sich dunkles Wasser, ohne Grund zu finden. Der Wandrer, dem das Bündel einst gehört, Kam nimmermehr zurück und blieb verschollen. Wer weiß, ob nicht der Strom mit seinen tollen, Verwegnen Wanderliedern ihn betört. Da löste ich des Bündels lose Schnüre Und breitete behutsam alle Habe So hin vor mir wie eine Märchengabe, Auf daß des Fremdlings Wege ich erführe. 267

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