wurde das 250 Kilometer nordwärts Agedabia gelegene Bir Tengeder erreicht. Teile drehten hier nach Norden ein, stellten noch am gleichen Tage bei El Mechili eine starke feindliche Gruppe zum Kampf und schlugen sie vernichtend. Der Gegner büßte hierbei neben schweren blutigen Verlusten weit über 2000 Gefangene, darunter mehrere Generale, und zahlloses Kriegsgerät ein. Die übrigen Kräfte blieben im Vorgehen nach Nordosten und nahmen ungeachtet heftiger Sandstürme und großer Nachschubschwierigkeiten am 8. April nach schwerem Kampf den wichtigen Küsten¬ platz Derna. Am 9. April trafen dort auch die entlang der Küste vorgestossenen Teile des Afrikakorps ein. Nach dem Fall von Derna wurde die Verfolgung der entkommenen Teile des Feindes unverzüglich aufgenommen. Noch am 10. April erreichten deutsche und italienische Truppen die Gegend von Tobruk, wo ihnen frische und starke britische Kräfte entgegentraten. Am 11. April wurde die Ein¬ schließung des von beherrschenden Höhen mit festungsartig ausgebauten Stellungen umgebenen Platzes vollendet. Schnelle Verbände stießen darüber hinaus auf Bardia vor, das am 12. April genommen wurde, bemächtigten sich tags darauf nach mehr¬ stündigem Kampf gegen britische Panzer des Grenzforts Capuzzo und überschrit¬ ten die ägyptische Grenze. Mitte Juni kam es bei Sollum zu einer schweren Schlacht, die mit einem überwältigenden deutsch=italienischen Sieg endet. Der unter stärkstem Einsatz von Panzerkräften unternommene Versuch des Feindes, unsere Front an der ägyptischen Grenze zu durchbrechen und dadurch die Einschließung von Tobruk zu sprengen, wurde nach dem OKW.=Bericht vom 18. Juni unter außerordentlich schweren britischen Verlusten, besonders an Panzerkampfwagen, zum Scheitern gebracht. Der Gegenangriff des Deutschen Afrikakorps, verstärkt durch italienische Truppen, endete mit einem vollen Sieg der verbündeten Waffen. Der Feind wurde geworfen und mußte zurückgehen. Führung und Truppe haben sich in diesen dreitägigen schweren Kämpfen in der Wüste hervorragend bewährt und Ungeheures geleistet. Soshat das Deutsche Afrikakorps unter den besonders schwierigen Verhält¬ nissen des afrikanischen Kriegsschauplatzes und unter schweren Kämpfen gegen starke britische Kräfte über 1800 Kilometer zurückgelegt. Dank der kühnen, an¬ griffsfreudigen Führung und der überragenden Leistung der deutschen und ita¬ lienischen Verbände ist es gelungen, in dreiwöchigem Feldzug die ganze Cyre¬ naika mit Ausnahme von Tobruk zurückzuerobern und damit die früheren briti¬ schen Erfolge wieder zunichte zu machen. Europas Schicksal im Osten. Zur Abwehr der drohenden Gefahr aus dem Osten ist die deutsche Wehrmacht am 22. Juni 1941, 3 Uhr früh, mitten in den gewaltigen Aufmarsch der feindlichen Kräfte hineingestoßen. Die Geschwader der deutschen Luftwaffe stürzten sich noch in der Dämmerung des Morgens auf den sowjetrussischen Feind und erkämpften sich in kürzester Frist die Luftherrschaft im Osten. Die starken Grenzbefestigungen des Feindes wurden zum Teil schon am ersten Tage durchbrochen. Am 23. Juni wurde Grondo genommen. Am 24. Juni Brest=Litowsk, Wilna und Kowno. Am 28. Juni fiel Dünaburg in deutsche Hand. Am 29. Juni wurden im Zuge der vorwärts¬ chreitenden Operationen im Raum ostwärts Bialystock zwei sowjetrussische Armeen von allen Seiten eingeschlossen. Am 30. Juni kann das OKW. die Einnahme von Lemberg melden. Am 1. Juli die Eroberung Rigas. Die Vernichtungsschlacht von Bialystock entwickelt sich zu einer Entscheidung von weltgeschichtlichen Ausmaßen. Das Bild von der Größe der hier wie an den übrigen Frontabschnitten geschlagenen Schlachten ergibt sich daraus, daß für die Zeit vom 22. Juni bis zum 1. Juli bis zu diesem Zeitpunkt 5774 Panzerkampf¬ wagen, 2330 Geschütze und Flakgeschütze, 4 Panzerzüge und unzählbare Mengen von Maschinengewehren und Gewehren als erbeutet oder vernichtet gemeldet 266
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