und seiner Inseln reiner Mittelmeerstaak, kann und will als aufsteigende Gro߬ macht Europas nicht länger Gefangener in seinem eigenen Raum bleiben und ist fest entschlossen, den Gefängniswärter England aus diesem Raum zu vertreiben. Befreiung des Mittelmeers von der englischen Zwingherrschaft lautet das große Ziel der führenden Mittelmeermacht Italien. Gemeinsam mit Italien ist Deutsch¬ land in treuer Waffenkameradschaft zum Kampf für dieses Hochziel seines Bun¬ desgenossen angetreten — und zwar nicht nur, weil die Probleme und Forde¬ rungen seines Freundes auch seine Probleme und Forderungen sind, sondern in vollem Bewußtsein der Tatsache, daß das Mittelmeer die Schlagader des hier raumfremden britischen Empires ist, daß der gemeinsame Feind hier an einem der empfindlichsten Punkte seiner Weltherrschaft geschlagen, daß hier einem System der tödliche Streich versetzt werden muß, das mit Gibraltar, Malta, Port Said, Haifa und Zypern Aus= und Eingang des Mittelmeeres unter alleiniger britischer Kontrolle halten und durch den Besitz strategischer Stützpunkte und Zwingburgen die Seeherrschaft über diesen Raum aufrechterhalten will. So hat nun der Kampf um die Befreiung des Mittelmeeres von der britischen Zwingherrschaft begonnen. An seinem Ende wird der Sieg der Achsenmächte stehen. Dieser Sieg wird das Lebensrecht des römischen Imperiums verwirklichen, er wird den organischen Auf¬ bau einer gerechten Neuordnung, den Beginn einer neuen Epoche für alle Mittel¬ meervölker bringen; die Schiffe des dann wieder zur Kolonialmacht gewordenen Großdeutschen Reiches werden das Mittelmeer als wichtige Durchgangsstraße zu Deutschlands Kolonien befahren. Mehr als bisher wird dann das Mittelmeer Brennpunkt des Welthandels werden — der von englischer Vorherrschaft befreite Verbindungsweg Europas nach dem Osten und nach Afrika. Im neuen, von den Achsenmächten gestalteten Europa wird das Mittelmeer nicht mehr die Straße der Macht Großbritanniens sein, sondern eine Straße des Lebens für Italien und eine Straße der Wohlfahrt für Europa. Der deutschen See= und Luftkriegführung gegen England kam es in den ersten vier Monaten des Kriegsjahres 1941 zugute, daß durch Italien starke bri¬ tische See= und Luftstreitkräfte gebunden wurden. Diese bedrohten anderseits in zunehmenden Maße die italienischen Seeverbindungen nach Libyen und erschwerten damit den Abwehrkampf der dort stehenden italienischen Heeresverbände gegen zahlenmäßig und technisch weit überlegene, aus allen Teilen des Empire heran¬ geholte britische Kräfte. Um die Lage im Mittelmeer zu erleichtern, wurde An¬ fang Januar zunächst ein deutsches Fliegerkorps unter General der Flieger Geisler in Unteritalien eingesetzt. In Tag= und Nachtangriffen wurde Malta angegriffen, eine beträchtliche Anzahl feindlicher Schiffe versenkt und die britischen Flughäfen in Aegypten und in der Cyrenaika bekämpft. Wenig später entschloß sich der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehr¬ macht, entsprechend einer Vereinbarung mit dem Duce, an der Seite der italieni¬ schen Wehrmacht in Nordafrika mit deutschen Truppen unmittelbar einzugreifen. Zusammen mit den bereits in Libyen stehenden italienischen schnellen Verbänden bildeten sie im Rahmen der italienischen Armee in Libyen unter dem Befehl des Generals Gariboldi das Deutsche Afrikakorps, mit dessen Führung der im Feld¬ zug gegen Frankreich als Kommandeur einer Panzerdivision hervorragend bewährte Generalleutnant Rommel betraut wurde. Am 22. Februar drangen deutsche Aufklärungsstreitkräfte bis westlich El Agheila vor und gewannen damit eine günstige Ausgangsstellung. Am 24. März trat General Rommel zum Angriff an. Schon am 31. Marz durchbrachen Panzer¬ truppen des Korps die ostwärts El Agheila zäh verteidigten britischen Stellungen. Am 2. April wurde Agedabia, zwei Tage später der als Nachschubbasis für die weiteren Operationen wichtige Hafen Bengasi genommen. Der Feind wich Schritt für Schritt unter mehrfachen Gegenangriffen nach Osten aus. Bereits am 6. April 265
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