Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

Luftwafse und der englischen Flotte mit einem glorreichen Sieg der deutschen Flieger. Nach schwersten Verlusten sah sich die britische Flotte gezwungen, das Seegebiet um Kreta zu räumen und die Insel ihrem Schicksal zu überlassen. Am 25. Mai begann der planmäßige Angriff gegen die im Raum um Chania befind¬ lichen Hauptkräfte des Feindes. Am 27. Mai wurden Chania, die Hauptstadt Kre¬ tas und die Höhen ostwärts davon genommen. Am 28. Mai landeten auch ita¬ lienische Truppen im Ostteil der Insel. Die anschließende Flucht der geschlagenen britischen Truppen in die Südküste endete am 1. Juni nach einem letzten harten Kampf der Gebirgstruppen im Berggelände nördlich Skafia mit ihrer Vernichtung oder Gefangennahme. Damit waren die Kämpfe zu Ende, und ein neues Ruhmes¬ blatt in die Geschichte der deutschen Wehrmacht angefügt. Die Verluste, die die deutsche Wehrmacht am Balkanfeldzug erlitt, waren denk¬ bar gering. Heer und Waffen= verloren: an Toten 57 Offiziere und 1050 Unter¬ offiziere und Mann, an Vermißten 13 Offiziere und 372 Unteroffiziere und Mann, an Verwundeten 181 Offiziere und 3571 Unteroffiziere und Mann. Die Personalverluste der Luftwaffe betrugen: an Toten 15 Offiziere und 84 Unteroffiziere und Mann, an Vermißten 40 Offiziere und 123 Unteroffiziere und Mann, an Verwundeten 25 Offiziere und 124 Unteroffiziere und Mann, Re¬ lativ höher waren die Verluste, die beim Kampf um die Insel Kreta gegen eine vielfache feindliche Ueberlegenheit eintraten, sie betrugen beim Heere: an Toten 20 Offiziere und 301 Unteroffiziere und Mann, an Vermißten 18 Offiziere und 506 Unteroffiziere und Mann, an Verwundeten 13 Offiziere und 274 Unteroffiziere und Mann. Bei der Luftwaffe (Fallschirmtruppe und Flieger) an Toten 105 Offi¬ ziere und 927 Unteroffiziere und Mann, an Vermißten 88 Offiziere und 2009 Unter¬ offiziere und Mann, an Verwundeten 104 Offiziere und 1528 Unteroffiziere und Mann. Demgegenüber betragen die Verluste des Feindes bei dem Kampf um Kreta neben erheblichen Verlusten an Kriegsmaterial aller Art: an Gefangenen 10 700 britische Offiziere und Mann, und 5000 griechische Offiziere und Mann; an Gefallenen: rund 5000 britische und griechische Offiziere und Mann, ohne die auf See Zugrundegegangenen. Mit der Eroberung von Kreta ist die deutsche Wehrmacht dem Ausspruch ihres Obersten Befehlshabers gerecht geworden: „Dem deutschen Soldaten ist nichts unmöglich.“ Der Krieg im Mittelmeerraum und Afrika. Mit dem Eintritt Italiens in den Befreiungskampf für Europa trat auch der Mittelmeerraum in den Bereich der kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Kampf um das Mittelmeer ist ein Teil des Kampfes der Achsenmächte zur Nieder¬ ringung Großbritanniens. Die Probleme des Mittelmeeres sind für unseren Bundes¬ genossen Italien von vitalster Bedeutung. Tatsächlich hat bisher das raumfremde England die Vormachtstellung im Mittelmeer. England kann die beiden Tore dieses — Meeres Gibraltar und Suez —sperren, und hält die Türme dieser Tore be¬ setzt. Malta, Aden, Perim, Zypern sind Stützpunkte der britischen Zwingherrschaft im Mittelmeer und des Seeweges nach Indien. Der Kampf um das Mittelmeer ist nun in voller Schärfe entbrannt. Auf der einen Seite kämpft Großbritannien —völlig in die Defensive gedrängt auf der anderen Seite aber stehen die jungen Völker, Italien, durch ein unbedingtes Bündnis mit dem Großdeutschen Reich verbunden, ist nicht länger gewillt, im „Mittelmeer wie in einem Sack zu stecken.“ Schon 1936 hat der Duce in seiner Mailänder Rede erklärt: „Italien ist eine Insel, die aus dem Mittelmeer auf¬ steht. Dieses Meer ist für Großbritannien eine Route, eine unter vielen Routen, ich möchte sagen, eine Abkürzung, durch die es seine fernen Territorien schneller zu erreichen vermag. Aber wenn für andere das Mittelmeer eine Route ist, für uns ist es das Leben.“ Italien, mit der gesamten Küstenlinie seines Mutterlandes 264

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