Jahrbuch des Kreises Steyr 1942

wältigen, daß der Führer den Beginn des Angriffs auf den 6. April festsetzen konnte. Am Morgen dieses Tages begannen Teile der Armee List die griechische Ver¬ teidigungsfront an der bulgarischen Grenze anzugreifen mit dem ersten Ziel, bis Saloniki und zur ägäischen Küste vorzustossen. Eine zweite Kräftegruppe der Armee trat gleichzeitig aus dem Raume südlich Sofia in Richtung auf Skoplje an, um Jugoslawien von Griechenland zu trennen und auf schnellstem Wege die Ver¬ bindung mit den italienischen Kräften in Albanien herzustellen. Gebirgs= und In¬ fanterie=Divisionen der Südgruppe der Armee List durchbrachen, durch Sturzkampf¬ lieger hervorragend unterstützt, in dreitägigem, schweren Ringen die Metaxas¬ Linie. In der Frühe des 9. April wurde Saloniki erreicht. Die Nordgruppe der Armee bahnte sich in harten Kämpfen durch schwierigstes Bergland den Weg nach Skoplje und Veles, schlug die jugoslawische 3. Armee vernichtend und nahm durch motorisierte Abteilungen, die bis an die albanische Grenze vorstießen, die Ver¬ bindung mit der nun in Albanien vorgehenden italienischen Heeresgruppe auf. Eine dritte Kräftegruppe der Armee wurde auf Nisch angesetzt und erreichte be¬ er¬ reits am 9. April die alte serbische Hauptstadt. Am 10. April wurde Agram reicht, am Tag darauf zog eine deutsche Panzerdivision unter dem Jubelder kroatischen und deutschen Bevölkerung in die heutige Hauptstadt des unabhängigen Kroatiens ein. Noch vor Ablauf der ersten Woche des Feldzuges konnte mehr als die Hälfte des jugoslawischen Heeres als vernichtet gelten. Die kroatischen Truppen legten die Waffen nieder. Bald darauf erfüllte sich auch das Schicksal der serbischen Hauptstadt. Von Nordwesten näherten sich ihr schnelle Truppen der Armee Weichs, von Temesvar ein aus Waffen=¼ und motorisierter Infanterie zusammengesetztes Korps der Armee List. Von Süden vordringende Panzertruppen der Gruppe Kleist kämpften sich durch starke feindliche Kräfte hindurch und nahmen am 12. April die Belgrad beherrschende Höhe Avalla. Am Abend dieses Tages setzte der Hauptsturmführer Klingenberg mit wenigen ¼=Männern über die Donau, des deren Uebergänge zerstört waren, und drang in Belgrad ein. In der Frühe den 13. April hielt Generaloberst v. Kleist an der Spitze seiner Panzertruppen Am Einzug in die serbische Hauptstadt. Am 15. April wurde Sarajewo erreicht. 2910 17. April nach zweitägigen Verhandlungen in Belgrad und Sarajewo die be¬ dingungslose Kapitulation der gesamten jugoslawischen Wehrmacht unterzeichnet. Mit der Niederwerfung Jugoslawiens in einem Feldzug von noch nicht zwölf Tagen war für die Armee des Generalfeldmarschalls List eine sichere Grundlage für die weiteren Operationen gegen Griechenland geschaffen. Die Operationen gegen Griechenland. Auf ihrem rechten Flügel war schon am 10. April eine motorisierte Abteilung überdie griechische Grenze bis Florina vorgestoßen. Die hier erstmals auftreten¬ denbritischen Truppen wurden von schnellen Verbänden des Heeres und der Waffen=½ in mehrtagigen heftigen Kämpfen bis hinter den Aliakmon zurück¬ geworfen. Am 14. April wurde Kozani genommen und südostwärts davon ein Brückenkopf über den Fluß erkämpft. An der Küste entlang stießen Panzerkräfte bis in Höhe des Olymp vor. Bei Kastoria, am mittleren Aliakmon und beiderseits des Olymp versuchten zäh kämpfende Nachhuten den eiligen Rückzug der briti¬ schen Truppen auf ihre Einschiffungshäfen zu decken. Unter dem verstärkten Druck beider Flügel der Angriffsfront begann der Gegner am 1. April zu weichen. Die deutschen Truppen drängten scharf nach, auf dem fast 3000 Meter hohen Gipfel des Olymp hissten Gebirgsjäger die Reichskriegsflagge. Am 19. April nahm eine Panzerdivision den Straßenknotenpunkt Larissa, eine andere stieß in ausholender Verfolgung über Trikkula bis Lama vor. Die Leibstandarte Adolf Hitler drang über den fast 1500 Meter hohen Paß von Metsoven bis Janina durch. Am 262

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