Jahrbuch des Kreises Steyr 1941

gimenter das Kreuz für ihre Fahnen und Standarten. Die, die beide Kriege mitgemacht hatten, schwarz-weiße Fahnenbänder mit dem E. K. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurden verliehen: 9 Großkreuze, 43.005 E. K. II.. 1304 E. K. I., am weiß-schwarzen Bande (für Heimatverdienste) 13 E. K. I., 4097 E. K. II. Das Großkreuz erhielten: Kronprinz Friedrich Wilhelm, König Albert von Sachsen, Groß ­ herzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin, Prinz Friedrich Karl von Preußen, die Generäle von Moltke, von Manteuffel, von Goeben, von Werder. Bei der Rückkehr der Truppen nach Berlin legte auch der nunmehrige Kaiser Wilhelm I. auf Bitten der Generalität das Großkreuz an. Der erste Ausgezeichnete in diesem Krieg war Kronprinz Friedrich Wilhelm für die Siege von Weißenburg und Wörth. Am 31. März 1871 versammelte der Kaiser eine Abordnung der noch lebenden alten Inhaber des E. K. aus den Befreiungskriegen. In seiner Ansprache sagte er, daß durch die Erneuerung das E. K. 50 bis 60 Jahre — bis zum Tode des letzten Inhabers — gesichert sei. Am 25. Jahrestag des Krieges — 1895 — verfügte Kaiser Wilhelm II., daß zwischen Kreuz und Band Eichenblätter aus weißem Metall mit der Zahl 25 zu tragen seien. Das Eiserne kreuz von 1914. Als die Deutsche Nation, in äußerster Not um das Leben kämpfend, sich auf die Stimme des Blutes besann und 1914 zum Kampf gegen eine Welt von Feinden antreten mußte erneuerte Kaiser Wilhelm II. am 5. August 1914 das Eiserne Kreuz. Es glich in der äußeren Form dem E. K. von 1870, nur die Jahreszahl ist 1914 statt 1870. Auf Grund der Verordnung vom 16. März 1915 konnte das E. K. auch an Soldaten der mit Deutschland verbündeten Mächte verliehen werden. Wer schon 1870/71 Inhaber dieser Kriegsauszeichnung war, trug auf dem Bande oberhalb der Eichenblütter eine Spange mit einem kleineren Kreuz mit der Jahreszahl 1914. ImWeltkrieg 1914/18 wurden verliehen — die Verleihungen wurden am 31. August 1924 endgültig abgeschlossen — : 5,196.000 E. K. II., 218.000 E. K. I., 1 Großkreuz mit Strahlen ­ schwertern (BIllcherorden), 5 Großkreuze. Den Blücherorden erhielt Generalfeldmarschnll von Hindenburg für die große Schlacht in Frankreich am 24. März 1918. Die 5 Großkreuze trugen: der Kaiser, Hindenburg, Mackensen, Prinz Leopold von Bayern und Ludendorff. Hindenburg erhielt es am 9. Dezember 1916, Mackensen am 11. Januar 1917, Prinz Leopold von Bayern am 3. März 1918 und Ludendorff am 24. März 1918. Jeder dritte deutsche Soldat erhielt das E. K. Für Heimatverdienste wurde das E. K. II. 13.000mal am weißenschwarz eingefaßten Bande verliehen. Der Kommandant von „O 9", Otto Weddingen, und der Kommandant der „Emden", Karl von Müller, erhielten beide Kreuze I. und II. Klasse zugleich. Der Sieger von Lüttich, General von Emmich, erhielt zuerst den Orden Pour le merite und erst später das E. K. I. Der Kreuzer „Emden" erhielt für seine Waffentaten im Weltkrieg das E. K. Die neue „Emden" hat es übernommen und führt es am Bug. Der höchste deutsche Kriegsorden für Offiziere, der Pour le merite, wurde 687mal ver ­ liehen, darunter 122mal mit Eichenlaub. — Der höchste Kriegsorden für Mannschaften, das Goldene Militäroerdienstkreuz, wurde nur 1760 Unteroffizieren und Mannschaften verliehen; über 400 blieben auf dem Felde dör Ehre. Das Eiserne kreuz von 1939. Als im Morgengrauen des 1. September 1939 die Wehrmacht Großdeutschlands auf Befehl des Führers und Obersten Befehlhabers antrat, um der Willkür und dem Größen ­ wahnsinn Polens endlich Einhalt zu gebieten, erneuerte an diesem Tage Adolf Hitler das Eiserne Kreuz. Damit wurde zum Ausdruck gebracht, daß die alte Tradition der Armee mit dem nationalsozialistischen Geist zu einer neuen Einheit zusammengefaßt wurde. Statt des könig ­ lichen Namenszuges zeigt das E. K. von 1939 das Hakenkreuz. Das Eiserne Kreuz 1939 wird in folgender Abstufung und Reihenfolge verliehen: E. K. II., E. K. I., Ritterkreuz, Großkreuz. Das E. K. wird ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feinde und für hervorragende Verdienste in der Truppenführung ver ­ liehen. Die Verleihung einer höheren Klasse setzt den Besitz der vorangehenden Klasse voraus. Die Verleihung des Großkreuzes hat sich der Führer für überragende Taten Vorbehalten, die den Verlauf der Kampfhandlungen entscheidend beeinflußen. Die 2. Klasse wird an einen: schwarz-weiß-roten Band im Knopfloch oder an der Schnalle, die 1. Klasse ohne Band auf der linken Brustseite getragen. Das Ritterkreuz ist größer als das Eiserne Kreuz 1. Klasse und wird nm Halse mit schwarz-weiß-rotem Band getragen. Das Großkreuz ist etwa doppelt 335

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