Jahrbuch des Kreises Steyr 1941

Holz immer drängender. Die Bewohner von Münichholz mußten bisher den fast 8 Kilo ­ meter langen Weg zu Fuß oder per Nad zurücklegen, da außer den Arbeiteromnibussen von und zu den Werken für die Allgemein ­ heit keine andere Verkehrsmöglichken bestand. Diesem dringenden Bedürfnis nach Schaffung einer solchen Verkehrsmöglichkeit ist die Reichs ­ post nachgekommen, indem sie ab Montag, 9. September, einen Pendelverkehrmit Kraft ­ omnibussen zwischen der Strecke Steyr, AdolfHitler-Platz — Münichholz mit einer Zwischen ­ haltestelle in Ramingsteg einführte. — In der Strecke Steyr — Kleinraming — Neustift und zurück, in welcher bisher täglich ein Wagen verkehrte, der, die einzige Verkehrsmöglichkeit mit dem Ramingtal darstellend, stark überlastet war, wurden auf der Strecke Steyr — Kleinraming zwei weitere Wagen einge ­ stellt. Auch in der Strecke Steyr — Bad Hall — Wels verkehrt ab 9. September neben anderen in der Frühe ab Wels ein Wagen nach Steyr und am Abend einer ab Steyr nach Wels. Bisher wurde dieser Kurs nur von und bis Bad Hall geführt. — Eine bedeutende Ver ­ besserung erfuhr auch der Verkehr in der Strecke Steyr — Linz. — Von der Bevölkerung von Grimburg, Waldneukirchen, Adlwang und Bad Hall wurde die Wiedereröffnung der Sirecke Bad Hall — Grünburg, die zu Beginn des Krieges aufgelassen wurde, lebhaft be ­ grüßt. Dadurch erhielten die an dieser Strecke gelegenen Orte täglich durch die Kraftpost wieder einen Anschluß nach Linz, Steyr und Wels. Steyr. Im ganzen Kreis Steyr wurden von den Elementarschulen mit Beginn des neuen Schuljahres 50 Volks- und Haupt ­ schulen und eine Schule für schwer erziehbare Kinder mit insgesamt 211 Klassen unter ­ halten, in denen von 230 Erziehern über 8600 Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden. Die Klassendichte, die sehr schwankt — es befinden sich einklassige Schulen dar ­ unter mit bis zu 80 Kindern — , ergibt im Schulsprengel Steyr-Stadt 34, im Schulbezirk Steyr-Land 45 Kinder, wobei sich diese An ­ gaben auf das vergangene Schuljahr be ­ ziehen. Wolfern. Beim Landwirt Franz Has ­ linger war mit anderen Gefolgschaftsmitglie ­ dern ein polnischer Zivilarbeiter beim Ma ­ schinendrusch beschäftigt. Infolge eines Ohnmachtsanfalles fiel der Arbeiter kopfüber in den Zylinder der in Betrieb stehenden Dresch ­ maschine und wurde furchtbar verstümmelt. Der Verunglückte war sofort tot. 10. Nettzeug. Der Fabriksarbeiter der Steyr-Werke Johann Harrer starb in seinem 53. Lebensjahre. Lausa. Der Gefreite Franz Kalten - riener wurde mit dem E. K. II. Klasse ausgezeichnet. 12. Steyr. In der Haratzmüllerstraße stürzte vor 5 Uhr früh vom ehem. Gründlerstadel das Kellergewölbe und die an der Straßenseite gelegene Stützmauer ein, wo ­ durch auch ein Stück der Straße in der Länge der Grundmauer des abgerissenen Stadels und in der Breite von zirka 80 Zentimeter mit in die Tiefe gerissen wurde. Um diese Straßen ­ stelle wieder passierbar zu machen, wurden durch das Bauamt der Stadtverwaltung Steyr die nötigen Aufräumungs- und Jnstandsetzungsarbeiten durchgeführt, zu welchen auch eine Bereitschaft des technischen Hilfsdienstes eingesetzt wurde. 14. Wa l d n e u k i r ch e n. In Steyr ver ­ schied im 66. Lebensjahr Pg. Dr. August Winter, Bürgermeister und Gemeindearzt in Waldneuktrchen. 15. Kl e i n r e i f l i n g. Reichsbahnassistent Josef Mies wurde zum Reichsbahnsekretär ernannt. 1ö. Ternber g. Der Schätze Rupert Aigner, Redlsohn vom Bäckengraben, wurde mit dem E. K. II ausgezeichnet. Kleinreifling. Der Reichsbahnbeamte i. R. Leopold Schweiger ist im Alter von 57 Jahren einem Herzschlag erlegen. 18. Steyr. Der Führer verlieh auf Vor ­ schlag des Reichsmarschalls des Großdeutschen Reiches dem Betriebsführer der Sieyr-Daimler-Puch A. G„ Generaldirektor Dr. Georg Me i n d l, in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Kriegswirtschaft das Kriegsverdienstkreuz. Ternberg. Im Alter von 71 Jahren starb Josef St ü h l. Er war der Vater des Ortsbeauftragten der DAF. Josef Stiihl. 21. Sierning. Der 20jährige Flieger als Angehöriger des Bodenpersonals Franz Kampenhuber aus Gründberg Nr. 78 fiel an der französischen Kanalküste. 24. Steyr. Am 24. September 1939 er ­ eignete sich auf der Spitzmauer ein schweres Bergunglück, dem fünf junge Steyrer zum Opfer fielen. Die SA. und die Jungmann ­ schaft des Alpenvereines konnten damals nach übermenschlichen Anstrengungen drei der Abgestürzten bergen. In der Zeit vom 21. bis 23. September d. I. unternahm der Führer der SA.-Standarte I 44 mit 35 Männern des Nachrichtensturmes und 20 Mitgliedern des Alpenoereins eine neuerliche Suchaktion, die leider abermals vergeblich verlief. An der Stelle, wo der letzte der im Vorjahr abgestiirzten Bergsteiger aufgefunden wurde, wurde eine Gedenktafel angebracht. Die Bemühun ­ gen um die Bergung der beiden noch im Fels 312

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